Was eigentlich nur als Zwischenstop auf einer Reise gedacht war, entwickelt sich
für Claire zu einem kompletten Neubeginn, als sie in New York den
Restaurantbesitzer Art Barrington kennen lernt. Fünfzehn Jahre später kehrt
sie mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter Violet zurück in ihre schottische
Heimat, denn ihr Stiefvater Leo ist nach einem Sturz auf die Hilfe seiner
Familie angewiesen. Neben ihren verhassten Stiefgeschwistern trifft sie in
Schottland auch auf Jonas, Claires erste große Liebe, der damals von heute auf
morgen nichts mehr von ihr wissen wollte. Der Schmerz verfolgt Claire bis heute,
zumal sich Jonas scheinbar in Dinge einmischt, die ihn nichts angehen. Claire
schwört sich, ihn diesmal nicht davonkommen zu lassen. Er soll ihr endlich Rede
und Antwort stehen. Doch dann passiert etwas Unvorhergesehenes und Claires Leben
gerät aus den Fugen.
Auch mit seinem neuen Roman wandert Robin Pilcher auf den Spuren seiner Mutter.
Dies allerdings nicht im Sinne der sonntäglichen ZDF-Verfilmungen. Im
Gegenteil. "Das Haus hinter den Hügeln" ist ein packender Roman um
Freundschaft, Liebe und Vertrauen. Mit sicherem Gespür nimmt Robin Pilcher den
Leser an die Hand und führt ihm das Leben von Claire Barrington vor Augen. Man
begleitet sie von Jugendtagen an, immer gefesselt von der Frage, was zwischen
ihr und Jonas zum Zerwürfnis geführt hat. Eine Frage, die erst auf den letzten
Seiten beantwortet wird. Bis dahin darf man sich durch 382 überaus kurzweilige
Seiten lesen. Wer jedoch denkt, der Roman bietet fernsehtauglichen
Cornwallliteraturtourismus wird überrascht sein. Robin Pilcher schafft es, mit
einem gut durchdachten, teilweise traurigen, teilweise humorvollen Plot zu
überzeugen. Sicher, bei manchen Figuren hätte man sich eine etwas
differenzierte Charakterstudie gewünscht. Das die Stiefgeschwister nur böse
und Claires Stiefvater nur lieb und nett ist, entspricht ein wenig dem Klischee
dieses Genres.
Das der Roman trotzdem zu gefallen weiß, liegt zum einen an Robin Pilchers
packendem Erzählstil und zum anderen an der gut durchdachten Handlung, die bis
zur wirklich letzten Seite fesselt.
Fazit
Leser von Nicholas Sparks oder Marc Levy können hier bedenkenlos zugreifen. Mit
"Das Haus hinter den Hügeln" erzählt Robin Pilcher eine packende
Geschichte um Vertrauen, Freundschaft und Liebe und stellt einmal mehr unter
Beweis, dass er das schriftstellerische Talent von seiner Mutter geerbt hat.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. November 2010 2010-11-15 20:26:21