Nach dem Selbstmord ihres Vaters muss Tamara Abschied vom Glamour-Leben in
Dublin nehmen, da sie mit ihrer Mutter zu Verwandten aufs Land zieht. Da ihre
Mutter vor Trauer kaum ansprechbar ist, fühlt sich Tamara ziemlich allein
gelassen. Der einzige Ort, an dem sie sich wohl fühlt, ist die ausgebrannte
Ruine des alten Kilsaney-Schlosses. Dort lernt sie mit Wesley auch einen Jungen
kennen, der ihre Sorgen und Nöte versteht. Und sie entdeckt ein geheimnisvolles
Buch: Ein Tagebuch, in dem ihr Leben aufgeschrieben ist - und zwar immer der
nächste Tag! Dieses Tagebuch führt Tamara zu den verborgenen Geheimnissen
ihrer Familie und hilft ihr, einen Weg zu finden, die Trauer über den Tod
ihres Vaters zu verarbeiten.
Mit "Ich schreib dir morgen wieder" bleibt die junge irische Autorin
Cecelia Ahern ihrem Stil treu und mischt eine packende und interessante
Geschichte mit ein paar Fantasyelementen. Eine Mischung die auch in diesem Roman
aufgeht, auch wenn die Story diesmal deutlich länger braucht, um den Leser
wirklich zu packen. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, um das Seelenleben von
Tamara zu erzählen. Dadurch wirkt Tamara zwar absolut glaubhaft, aber dem Roman
fehlen ein wenig die Konfliktpunkte. Dies ändert sich mit dem Fund des
Tagesbuches. Mit fortschreitender Handlung entdeckt Tamara ein altes
Familiengeheimnis. Dadurch wird auch der Leser immer stärker an das Buch
gefesselt. Letztlich gipfelt der Roman in einem überaus packenden und
überraschenden Finale, dass Cecelia Ahern wieder meisterhaft und ohne Kitsch
hinbekommen hat.
Fazit
Mit "Ich schreib dir morgen wieder" ist Cecelia Ahern abermals eine
lesenswerte Geschichte gelungen, die zeigt, wie man sein Leben selbst in die
Hand nehmen kann und muss. Insgesamt ein kurzweiliger Roman, der sich bestens
für regnerische Herbstabende eignet.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 17. Oktober 2010 2010-10-17 17:24:05