Horst Bosetzky, ursprünglich Soziologe, ist ein humorvoller Schriftsteller aus
Berlin. Ob Familiensaga oder Kriminalroman, aus der Berliner Schriftstellerszene
ist er seit Jahren nicht mehr wegzudenken. Seine Arbeit wurde bereits mit
verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Im Gmeiner Verlag erschienen nun bereits
mehrere Bücher aus einer Reihe um den pensionierten Kriminalkommissar
Mannhardt. Als Privatdetektiv löst jener gemeinsam mit seinem Enkel Orlando,
Jurastudent, Kriminalfälle und ist seinen Nachfolgern in der Mordkommission
immer eine Nasenlänge voraus.
Im zu rezensierenden Buch handelt es sich um Selbstmord, Mord und Erpressung.
Eine Menge Kriminalität für ein Buch. In Berlin-Zehlendorf arbeitet ein
Psychologe, dessen Patienten aus den höheren und bekannteren Kreise stammen,
also Promis. Dieser hat noch einen Erzfeind aus Schultagen und läuft ihm bei
der Beerdigung eines anderen Schulkameraden über den Weg. Die Rivalität flammt
wieder auf. Auf der einen Seite der anerkannte Psychologe und auf der anderen
Seite das Genie, das aus seinem Leben nicht viel gemacht hat. Aber das Genie
leidet unter ständiger Geldknappheit und fasst einen Plan: er knackt den Code
zum Server und damit zu den Patientenakten des Psychologen und erpresst die
Promis mit ihren psychischen Problemen. Die Rechnung geht auf aber die
Geschichte wird immer verzwickter.
Fazit
Ein spannender Kriminalroman, der den Leser in verschiedene Lebensweisen
einführt, die es wahrscheinlich nur in Berlin so dicht beieinander gibt.
Verbunden mit Bosetzkys Humor ist es eine wunderbare Lektüre.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 21. September 2010 2010-09-21 09:31:16