Wenn man es nicht genauer weiß, könnte man annehmen, dass die schwedische
Kultur der deutschen ziemlich stark ähnelt. Tut sie auf den ersten Blick auch -
der "Fettnäpfchenführer Schweden" von
Delia Kübeck zeigt, wo die
Unterschiede liegen, die man erst auf den zweiten Blick merkt - und die die
Kulturen grundverschieden machen.
Die einzelnen Abschnitte werden erst einmal mit einer kurzen Geschichte einer
klischeehaften deutschen Familie Müller eingeleitet, die natürlich alles
falsch macht, was man nur falsch machen kann. Das Verhalten ist natürlich
extrem überzeichnet und es dürfte schwierig sein, jemanden zu finden, der sich
so danebenbenimmt - aber die versteckten Stolperfallen werden so gut
vorgeführt. Dass man nicht einfach so ein fremdes Boot nutzen sollte, dürfte
jedem normalen Menschen klar sein - dass man Schweden nie nach der eigenen
Meinung fragen sollte, erfährt man ansonsten wohl nicht so leicht.
Im Anschluss an jedes Beispiel wird ausführlich erklärt, was die Müllers
falsch gemacht haben, und worauf man achten muss. Durch diesen Wechsel zwischen
lustig-peinlichen Beispielgeschichten und Erklärung bleibt das Buch interessant
und gleichzeitig informativ.
Wie auch schon der "Auswandererführer"
Alltag in Schweden - Auswandern, Leben
und Arbeiten von der gleichen Autorin (der übrigens eine gute Ergänzung
für Auswanderer und längere Aufenthalte ist), beschreibt dieses Buch eher das
Leben auf dem Land. Die meisten Ratschläge treffen aber auch auf das Leben in
der Großstadt zu.
Fazit
Ohne dieses Buch dürfte man vom einen ins nächste Fettnäpfchen stapfen, denn
die Kulturen unterscheiden sich auf den zweiten Blick doch viel mehr, als man
denkt. Die knapp zehn Euro sind sicherlich gut investiert, zumal das Buch noch
unterhaltsam geschrieben ist.
Vorgeschlagen von Jan Schejbal
[Profil]
veröffentlicht am 26. August 2010 2010-08-26 08:20:42