Violet Oaklander ist eine erfahrene Ehe-, Familien- und Kinderberaterin sowie
Sonder- und Heilpädagogin. Im Laufe ihres Lebens wurde sie Lehrbeauftragte auf
Lebenszeit, erwarb mehrere Fakultätszugehörigkeiten und eröffnete eine eigene
Praxis für Ehe-, Familien- und Kindertherapie in Kalifornien. Im vorliegende
Buch schildert sie ihre Arbeitsweise.
Zunächst beschreibt die Autorin aus entwicklungsorientierter Sicht die Gründe
für eine Therapie von Kindern sowie nachfolgend den therapeutischen Prozess.
Danach berichtet sie welchen Stellenwert die Stärkung des Selbstempfindens von
ihren Klienten im Verlauf einer Behandlung einnimmt. Oaklander betrachtet die
verschiedenen Facetten der Wut und die Arbeit mit Verlust und Trauer. Im Laufe
ihrer Tätigkeit stellte sie fest, dass Kinder und Jugendliche lernen müssen,
sich selbst zu nähren, sich selbst zu bestärken und zu loben. Die Autorin hat
sowohl mit sehr kleinen Kindern als auch mit Jugendlichen und Gruppen
gearbeitet. Hiervon und von der Behandlung einiger Klienten mit ADHS berichtet
sie ebenfalls. Alle Kapitel beinhalten eine Fülle von sehr bildhaft
beschriebenen Fallbeispielen, bei denen der Leser manchmal denken könnte, sie
seien aufgrund ihres perfekten Verlaufes erfunden.
Beim Lesen des Buches fällt auf, dass sich einige Beispiele aus dem ersten
Kapitel in späteren wiederholen. Auch viele andere Erkenntnisse ihrer
therapeutischen Arbeit werden oft wiederholt. Sicherlich wollte die Autorin
damit die Relevanz der Aussagen unterstreichen. Oaklanders Schreibstil ist
verständlich und spricht damit auch Leser an, die kein Psychologiestudium
abgeschlossen haben wie z. B. Sonder- und Heilpädagogen. Im Verlauf des Buches
finden sich kaum ausgewiesene Zitate, so dass es kein theoretisches Werk,
sondern eher eine Beschreibung der therapeutischen Arbeit und der daraus
resultierenden Erfahrungen ist. Im Anhang erhält der Leser aber weiterführende
Literaturvorschläge.
Fazit
Das Buch bietet sehr umfassende Einblicke in die erfolgreiche Arbeit einer
anerkannten Psychologin. Es lohnt sich für alle, die in der Beratung tätig
sind.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 08. August 2010 2010-08-08 17:20:26