FBI-Agentin Smoky Barrett ist bei der Hochzeit ihrer Freundin und Kollegin
Callie, als Motorengeheul die Stille durchbricht. Ein Lieferwagen hält, eine
Tür öffnet sich, und eine Frau wird auf die Straße gestoßen. Sie taumelt auf
das Brautpaar zu und stößt einen Schrei aus. Smoky und ihr Team finden heraus,
dass die Frau vor sieben Jahren spurlos verschwunden ist. Jedoch kann Sie nicht
über das Erlebte reden. Zu traumatisiert ist die Frau, die in völliger
Dunkelheit gefangen gehalten wurde. Schon bald taucht das nächste Opfer auf.
Hier ist das Vorgehen noch brutaler, da die Nervenbahnen des Gehirns
durchgeschnitten wurden. Für Smoky wird klar, dass sie es mit einem besonders
brutalen Serienmörder zu tun hat. Fieberhaft arbeitet sie an der Aufklärung
und merkt zu spät, dass sich die Schlinge auch um ihren Hals gelegt hat.
"Ausgelöscht" ist der vierte Roman um Smoky Barrett. Und wie seine
Vorgänger schont der Amerikaner Cody Mcfadyen auch diesmal nicht die Nerven
seiner Leser. Mcfadyens Romane zeichnen sich durch eine zum Teil sehr drastische
Sprache und starke Gewaltszenen aus, die aber nicht plakativ eingesetzt werden.
Trotzdem ist "Ausgelöscht" nicht ganz so brillant, wie gerade die
ersten drei Romane der Serie. Das liegt unter anderem auch daran, dass Mcfadyen
die Leidensfähigkeit seiner Figur meiner Meinung nach ausgeschöpft hat. Sicher
zeichnen sich Thriller auch dadurch aus, dass das Leben der Hauptfigur in Gefahr
gerät. Trotzdem ist das, was Smoky Barrett über sich ergehen lassen musste,
mehr als man normalerweise verarbeiten kann. Gerade in diesem Punkt sollte sich
der Autor für die nächsten Romane etwas zurücknehmen. Interessant ist, dass
das Privatleben von Smoky stärker in den Vordergrund gerät. Dies jedoch auf
Kosten der Spannung. Gerade im mittleren Teil hat der Roman eine kleine
Schwächephase.
Fazit
Wer die ersten drei Werke von Cody Mcfadyen gelesen hat, wird auch von
"Ausgelöscht" nicht enttäuscht sein. Der Roman ist ein gut zu
lesender Psychothriller, der nicht nur wegen seiner Gewalt für einige Schauer
sorgt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 12. Juli 2010 2010-07-12 22:16:00