Wer hat nicht schon vom legendären Kempinski gehört? Kempinski wird mit Hotel,
eine luxuriöse Ausstattung und Wohlstand sowie feinem Essen und exquisitem
Leben verbunden. Welche Geschichte steht dahinter, welcher Kampf?
Der Begründer; Berthold Kempinski, wurde in Raschkow geboren. Dies ist ein
kleiner Ort im heutigen Polen. Damals lebten Deutsche und Polen gemeinsam, wenn
auch nicht immer friedlich, im Gebiet Posen. Bereits Bertholds Vater war
Weinhändler und der junge Kempinski von Anfang an interessiert an Weinen und
dem Umgang mit Kunden. Nach der Schulzeit begibt er sich auf Wunsch seiner
Mutter zur Lehre in die Weinhandlung seines älteren Bruder Moritz. Dieser hatte
in Breslau den Handel unter dem Namen "M. Kempinski & Co." begründet.
Moritz Kempinski war bereits in früheren Jahren sehr streng mit seinem Bruder
Berthold und dominierte ihn stark. So verwundert es nicht, dass im Letzteren der
Wunsch nach einem eigenen Weinhandel heranwuchs. Gemeinsam mit seiner Frau
Helene wagt er den Schritt nach Berlin und baut über Jahrzehnte hinweg ein
Imperium auf. Die Grundidee ist gehobener Lebensstil zu Preisen, die sich jeder
Bürger leisten kann. Sein Neffe Hans und sein Schwiegersohn Richard Unger
steigen in das Geschäft "M. Kempinski & Co." ein und führen es nach
Bertholds Tod gemeinsam mit Richards Sohn Dr. Friedrich Wolfgang und dem Neffen
Dr. Walter Unger weiter. Sie bringen Kempinski bis auf die Spitze des Ruhms, wo
sie es mit Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr halten können.
Zudem werden ihnen mit der Arisierung alle Rechte an "M. Kempinski &
Co." genommen. Als Juden emigriert die Familie Kempinski/ Unger bis auf Dr.
Walter Unger nach London und Amerika. Letzter harrt in Berlin aus, um Kempinski
nach dem Krieg wie Phönix aus der Asche auferstehen zu lassen. Doch dazu kommt
es nicht mehr. Dr. Walter Unger stirbt im KZ. Dr. Friedrich Wolfgang Unger
kämpft nach Ende des Krieges um die Rückgabe der Grundstücke an die Familie.
Fazit
Horst Bosetzky hat die Hintergründe der Familie Kempinski/ Unger, soweit es ihm
möglich war, recherchiert und Literaturhinweise im Anhang aufgeführt. Durch
die Kreativität und Phantasie des Autors wird somit aus der historischen
Geschichte ein Familienroman, der Fakten mit Erfundenem verbindet.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
[Profil]
veröffentlicht am 02. Juli 2010 2010-07-02 09:33:17