Zeitreise und Unsterblichkeit
Isis, Frau und Schwester des Osiris, Mutter des Horus und Göttin der Liebe und
der Toten gibt dem ersten Roman von Marlies Arold nach einer ganzen Reihe von
Jugendbüchern den Titel. Und die Anhänger des Isis-Kultes sind es auch, die
der Archäologin Sonja und dem Physiker Jonas eine letzte Möglichkeit der
Rettung bieten. Später im Buch.
Sonja, der Arbeitslosigkeit durch den Auftrag, eine Ausgrabung in Ägypten zu
leiten, entflohen, stellt bald nach ihrer Ankunft und der Aufnahme der Arbeit
fest, dass nicht alles an der Ausgrabungsstelle mit rechten Dingen zugeht.
Gemeinsam mit dem Physiker Jonas gerät sei bei einem Ausflug in die Wüste
durch ein uraltes Portal per Zeitreise in das Ägypten des Pharaos Echnaton, der
mit seiner Frau, der unsterblichen Nofretete, über Ägypten herrscht.
Eine grausame Epoche, ein Menschenleben gilt nichts, vor allem, wenn eine
Anschuldigung wegen Hochverrates im Raume steht. Einer Anschuldigung, der sich
Sonja und Jonas in diesem feindlichen Umfeld bald gegenübersehen. Doch kampflos
gibt gerade Sonja nicht auf, lässt sich auch nicht durch die Macht des
Herrscherpaares einschüchtern und sucht mit aller Energie einen Ausweg aus der
verfahrenen Situation. Nur die Anhänger des Isis Kultes scheinen eine letzte
Möglichkeit zu bieten, denn diese scheinen eine ganze Menge über Zeitreisen zu
wissen. Doch ob sie bereit sind, den in die Vergangenheit verschlagenen Menschen
zu helfen? Und zu welchem Preis?
Eine interessante Grundidee ist es, die der Geschichte zugrunde liegt. Gerade
die Figuren des Echnaton und der Nofretete beeindrucken bis heute Forscher und
Museumsbesucher in aller Welt, eine Vielzahl von Fragen zur ägyptischen
Mythologie, die gerade durch Echnaton umwälzende Veränderungen erfahren hatte,
sind noch ungeklärt und werden wohl für alle Zeit im vagen verbleiben.
Marlies Arold zeigt in ihrem Buch, dass sie über ein umfassendes Wissen jener
Epoche und der verschiedenen Deutungen verfügt, zudem rückt sie mit Nofretete
eine schöne und geheimnisumwobene Frau mit in den Blick ihrer Geschichte. Eine
Geschichte, die sie anhand ihrer durchaus überzeugenden Protagonisten Sonja
verfolgt und gestaltet. So werden viele Details aus dieser längst vergangenen
Zeit informativ und realitätsnah in den Raum gestellt im Rahmen der durchaus
zum größten Teil spannend gestalteten Abläufe der intensiven Suche nach einer
Rückkehrmöglichkeit durch Sonja und Jonas.
Formal allerdings weist das Buch einige Mängel auf, die das Lesevergnügen
leicht trüben. Die einfache Sprache bietet manches Mal wenige Möglichkeiten zu
Assoziationen und einer eigenen, inneren Beteiligung. Einige der Figuren sind
z.T. zu einfach strukturiert und daher durchschaubar und in ihrem Handeln
vorausschaubar angelegt. Zudem finden sich
Fazit
Alles in allem eine anregende Grundidee, eine sympathische und realitätsnah
gezeichnete Protagonisten, sprachlich in Teilen doch noch zu schlicht auf
Jugendbuchniveau und in Teilen zu vorhersagbar und konstruiert wirkend. Dennoch
im Gesamten flüssig zu lesen und mit einer Reihe von Details und Schilderungen
der vergangenen Epoche des Echnaton und der Nofretet versehen. Daher trotz manch
handwerklicher Schwächen durchaus lesenswert.
Vorgeschlagen von Lesefreund
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veröffentlicht am 01. Juli 2010 2010-07-01 10:14:44