Es gibt Bücher, die stellt man nach der Lektüre ins Regal zurück und es gibt
Bücher, die liest man ein zweites oder drittes Mal und empfielt sie seinen
Freunden. "Illuminati" von Dan Brown gehört auf jeden Fall zur
zweiten Kategorie. Drei Jahre nach der amerikanischen Originalausgabe erscheint
der Bestseller von Dan Brown nun auch in Deutschland. Da dies der erste Roman
ist, der von Brown in Deutschland veröffentlicht wurde, war mein erster Gedanke
- wieder ein amerikanischer Durchschnittsthriller mehr. Doch weit gefehlt! Dan
Brown hat mit "Illuminati" ein wahres Highlight abgeliefert.
Als ein Kernforscher ermordet in seinem Labor aufgefunden wird, bittet der
Leiter der Forschungsanstalt den Harvardprofessor Robert Langdon um Hilfe, da
auf der Brust des Toten längst vergessene Symbole eingraviert sind. Langdon
glaubt seinen Augen nicht zu trauen, denn die Symbole gehören dem Geheimbund
Illuminati, der seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. Langdon hat den Fund
kaum verarbeitet, als die nächste Schreckensmeldung folgt: Die vier
aussichtsreichsten Kandidaten für das Amt des Papstes wurden entführt.
Zusammen mit der Tochter des ermordeten Wissenschaftlers fährt Langdon nach Rom
und kommt einem Plan auf die Spur, der seine kühnsten Vorstellungen
übersteigt.
Dan Brown ist mit "Illuminati" ein absoluter Volltreffer gelungen, der
den Leser von der ersten Seite packt. Die ersten einhundert Seiten sind sehr
wissenschaftlich und erinnern phasenweise an einen Roman von
Michael Crichton. Danach ist es aber
unmöglich, "Illuminati" aus der Hand zu legen. Dan Brown baut ein
Verschwörungsszenario auf, dass einen der Atem stockt. Immer wieder würzt er
die Geschichte mit Actionszenen. Aber auch die etwas ruhigen Phasen sind
spannend und obwohl der Roman mit 700 Seiten wirklich ein Wälzer ist, ist nicht
eine Seite überflüssig. Immer wieder gelingt es Dan Brown die
Spannungsschraube anzuziehen und das Finale hat nach so viele Überraschungen
parat, dass man den Eindruck hat,
James Patterson hätte hier Hand
angelegt. Doch Illuminati weiß nicht nur durch sein Tempo zu begeistern. Der
Roman ist sehr gut recherchiert. Geschickt baut Dan Brown die Geschichte der
Kirche in die Handlung ein, ohne dabei auch nur einmal die Handlung aus den
Augen zu verlieren. Ein Kunstgriff, den in dieser Perfektion, nur wenige Autoren
beherrschen.
Fazit
"Illuminati" ist die Buchempfehlung dieses Sommers. In den USA mausert
sich der Autor langsam zum Überflieger, denn auch sein neuester Roman "The
daVinci Code" blockiert seit Wochen die Pole Position der New York Times.
Doch auch die deutschen Leser müssen nicht mehr lange warten. Bereits im Herbst
erscheint mit "Meteor" ein weiterer Roman von Dan Brown, dessen
Originalausgabe bereits vor "Illuminati" erschien.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 13. Juli 2003 2003-07-13 16:25:20