Theresia Sarkowitz, kurz Sia, glaubt, sie sei die letzte ihrer Art: Eine uralte
Vampirin, ein Kind des Judas. Sorgfältig wacht sie über ihre Nachkommen Emma
und Elena, eine junge Frau aus Leipzig mit ihrer Tochter, die nicht das gleiche
Schicksal erleiden sollen. Als jemand auftaucht, der Sia seit Jahrhunderten
gesucht hat, verschärft sich die Situation, denn seine Kräfte reichen aus, um
Sia zu töten.
Dies der durchaus spektakuläre Anfang von Markus Heitz neuer Vampirmär
"Judassohn". Wer "Kinder des Judas" oder andere Werke von
Markus Heitz kennt, weiß, dass sich viele Handlungsstränge in der
Vergangenheit wiederfinden. So auch bei "Judassohn", wo der Leser in
die Zeit der französischen Revolution versetzt wird. Hier geht Markus Heitz auf
Sias Widersacher ein. Dominic de Marat ist Sias Sohn, den sie nach seiner
Meinung sich selbst überlassen hat. Für diesen Verrat soll Sia bestraft und
ihre geliebten Nachfahrinnen zu Vampiren gemacht werden.
Wer die früheren Werke von Markus Heitz kennt, wird sich bei
"Judassohn" bestens zurechtfinden, da er der Autor auf viele
Einzelheiten früherer Werke eingeht. Aber auch ohne dieses Vorwissen kann man
sich auf diesen Roman einlassen. Mit seinem fünften Roman aus dem Bereich
Dunkle Spannung hat Markus Heitz ein eigenes Universum geschaffen. Erstaunlich
ist, mit welchem Tempo er seine Roman verfasst. Allein für 2010 sind drei Werke
angekündigt, wobei diese allesamt nicht wesentlich dünner sein werden, als
"Judassohn", der immerhin auf 688 Seiten kommt. Hier liegt auch der
Knackpunkt. Wie schon bei "Kinder des Judas" hat auch
"Judassohn" Phasen, die sich etwas dahin ziehen. Sicher, der Roman
liefert eine ausgewogene Mischung aus Spannung, Erotik und geschichtlichen
Hintergründen, doch wäre die Geschichte etwas geraffter, wäre das
Lesevergnügen noch größer.
Fazit
"Judassohn" ist ein guter Horrorthriller, der sowohl neue Leser, als
auch altgediente Fans von Markus Heitz gefallen wird.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 28. März 2010 2010-03-28 16:01:38