Detektive Sam Currie hat es mit einer besonders perfiden Mordserie zu tun: Junge
Frauen werden ans Bett gefesselt und verdursten. In den vergangenen Jahren hat
es bereits zwei ähnliche Mordfälle gegeben. Jedesmal gab es einen Hilferuf
einer computersimmulierten Stimme bei den Freunden, auch wenn das Opfer zu
diesem Zeitpunkt nicht mehr zu retten war. Trotz umfangreicher Ermittlungen ist
Currie bisher nicht vorangekommen. Erst durch den jungen Journalisten Dave Lewis
kommt Bewegung in den Fall. Lewis meldet seine Freundin Tori als vermisst, da er
eine merkwürdige SMS erhalten hat, die Tori nicht wie gewohnt mit Torxx
unterzeichnet hat.
Mit "Tote Stimmen" hat der Engländer Steve Mosby einen düsteren
Psychothriller geschrieben. Durch die zwei verwendeten Erzählperspektiven (Dave
Lewis als Ich-Erzähler und Detektive Currie als Er-Erzähler) gelingt es Mosby,
jedes Kapitel mit einem Cliffhanger enden zu lassen. Der Plot braucht zwar ein
paar Seiten, um wirklich in Fahrt zu kommen, kann dann aber bis zum packenden
und unerwarteten Finale überzeugen.
Besonders die vielschichtigen Figuren machen "Tote Stimmen" zu einem
Erlebnis. Dave Lewis ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der durch den
unheimlichen Killer in eine schwierige Situation gebracht wird. Ihm zur Seite
steht der kauzige Detektive Currie, der nach und nach von der Unschuld des
Journalisten überzeugt ist. Heimlicher Star des Romans ist jedoch Mary Carroll,
eine junge Frau, die von einem Kindheitserlebnis traumatisiert und felsenfest
davon überzeugt ist, dass ihr Vater mit den Morden zu tun hat.
Kontinuierlich steigert Steve Mosby die Spannung, die sich in einem überaus
gelungenen Finale entlädt, dass auch versierte Krimileser überraschen wird.
"Tote Stimmen" ist ein absoluter Tipp für den Krimifrühling 2010.
Wer Steve Mosby auf seiner Lesetour persönlich erleben möchte, hat Ende April
dazu Gelegenheit, wenn der Engländer in folgenden Städten zu sehen ist:
27.04.2010 Halle
28.04.2010 Stuttgart
29.04.2010 München
30.04.2010 Ingolstadt
Fazit
"Tote Stimmen" ist ein faszinierender Psychothriller, der alles hat,
was ein Krimi braucht. Steve Mosby hat einen messerscharfen Plot entworfen, der
dem Leser tiefe Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele garantiert.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 23. März 2010 2010-03-23 21:32:23