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Jan Seghers: Die Akte Rosenherz

Die Akte Rosenherz

von Jan Seghers
Verlag: Wunderlich [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Krimi
ISBN-13 978-3-8052-0848-2

Preis: 19,95 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Der Mörder, der 1966 in Frankfurt Karin Rosenherz getötet hatte, wurde nicht gefunden. Den schrecklichen Anblick der ermordeten stadtbekannten Edel-Prostituierten sollten die Ermittler von damals nicht wieder vergessen. Ähnlichkeit mit dem Fall Nitribitt drängten sich auf; denn das Opfer hatte Kontakte zu Frankfurts besseren Kreisen. Ein überaus ehrgeiziger Staatsanwalt, dem der spektakuläre Fall für seine Karrierepläne willkommen war, führte bei den Ermittlungen ein strenges Regiment - ohne Erfolg. Vierzig Jahre später sind einige der Zeugen bereits verstorben, die Spuren aus dem Fall kalt.

Im Jahr 2005 hat sich Kommissar Marthaler, Leiter der Mordkommission, in den Innendienst versetzen lassen, weil seine Lebensgefährtin Tereza schwanger ist. Marthaler soll weiter die Mordkommission leiten und ungeklärte Fälle wieder aufnehmen. Ohne Anordnung des zuständigen Richters überwacht Marthaler aktuell einen Mann, von dem er hofft, er könnte die Ermittler zum Lösegeld aus einem Entführungsfall führen.

Beim Überfall auf den Transport eines wertvollen Bildes aus dem Frankfurter Städel-Museum, den Marthalers Lebensgefährtin Tereza begleitet, wird Tereza schwer verletzt. Marthaler ist in diesem Fall, in dem das Opfer ihm nahe steht, befangen; das hält ihn jedoch nicht davon ab, sofort mit den Ermittlungen zu beginnen. Robert Marthaler ermittelt außerhalb der Legalität, offiziell in seiner Freizeit, um sich von der Sorge um seine schwer verletzte Lebensgefährtin abzulenken. Der Frankfurter Ermittler ist sichtlich gezeichnet von den Ereignissen, die ihn an den tragischen Tod seiner Frau bei einem Polizeieinsatz erinnern. Marthalers Beziehung zum Opfer des spektakulären Kunstraubs steht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Unter den neugierigen Blicken der Regenbogenpresse wird er kaum recherchieren können, wer ein Interesse am Raub bekannter und deshalb unverkäuflicher Gemälde haben könnte. Marthaler lässt sich notgedrungen auf einen Deal mit der Presse ein und erhält als Gegenleistung vom Boulevard-Journalisten Grüter einen heißen Tipp. Zwischen dem Kunstraub und dem seit vierzig Jahren ungeklärten Mord an Karin Rosenherz soll ein Zusammenhang bestehen. Marthaler muss ein weiteres Zugeständnis machen, indem er mit einer Schülerin der Henri-Nannen- Journalisten-Schule zusammenarbeitet. Anna Buchwald hatte die Akten des Falls Rosenherz komplett durchgeackert, um sich mit einer Reportage über den ungeklärten Fall um einen Ausbildungsplatz der Schule zu bewerben. Außerhalb der Legalität ermittelt das ungleiche Paar, was Karin Rosenherz für ein Mensch war. Anna war beim Aktenstudium aufgefallen, dass damals mit gebremstem Eifer ermittelt wurde. Wem wollten die Ermittler damals nicht auf die Füße treten? Marthaler beschließt, hoch und riskant zu pokern.
Fazit
Jan Seghers lässt in seinem vierten Roman um Marthaler ein ungewöhnliches Ermittler-Team auftreten. Marthaler sieht sich von einem Journalisten herausgefordert, der einen entscheidenden Tipp zu den Ermittlungen beisteuern kann. Eine junge Journalistin am Beginn ihrer Berufsausbildung in einer entscheidenden Rolle bei den Ermittlungen erweist sich als geschickter, wenn auch wenig realistischer Kniff. Der Prolog, mit dem der Autor in den vierzig Jahre alten Fall einführt, hält während der Handlung den Spannungsbogen straff gespannt. Jan Seghers (d. i. Matthias Altenburg) zeigt sich erneut als Meister geschliffener Dialoge, der in seinen Kriminalromanen den Schwerpunkt auf die Schilderung der Innenwelt seiner Figuren legt.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 28. Februar 2010

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