Mit "Double Cross" begann 1996 die internationale Karriere des
ehemaligen Auslandskorrespondenten Daniel Silva. Für sein Debüt hat er sich
eine Thematik ausgesucht, die schon von namenhaften Autoren benutzt wurde - die
Invasion der Alliierten. Daniel Silva erzählt die Geschichte von Alfred Vicary,
der von Churchill persönlich zum Geheimdienst MI5 geholt wird. Vicary soll das
deutsche Agentennetz in England zerschlagen. Dies gelingt ihm ausgezeichnet,
doch Vicary ahnt nicht, dass es noch ein zweites Agentennetz gibt. Dazu gehört
Catherine Blake, die als Top-Agentin der deutschen Abwehr kurz davor steht, dem
Krieg eine entscheidene Wendung zu geben. Da Vicary nicht mehr viel Zeit bis zur
Invasion hat, beginnt ein teuflicher Wettlauf mit der Zeit. "Double
Cross" beginnt äußerst spannend und zieht den Leser sofort in seinen
Bann. Leider hat Daniel Silva aber dann so viele Schauplatzwechsel und
Rückblenden eingebaut, dass man leicht den Überblick verliert. Auch das
grandiose Anfangstempo kann Silva nicht halten. Mit fortschreitender Dauer,
schleppt sich die Handlung dahin. Obwohl "Double Cross" mit 568 Seiten
nicht übermäßig umfangreich ist, hätten dem Roman 150 Seiten weiniger sehr
gut getan. Positiv zu erwähnen sind Silvas faszinierenden Detailkenntnisse, die
ausgezeichnet recherchiert sind.
Fazit
Wer einen brillanten Thriller aus der Zeit des 2. Weltkrieges lesen möchte,
sollte lieber "Mission Sphinx" von
Glenn Meade oder "Die
Leopardin" von
Ken
Follett lesen. Mit diesen Werken kann "Double Cross" nicht
mithalten. Wer noch keinen Roman von Daniel Silva kennt, dem sei sein Roman
"Der Maler" ans Herz gelegt.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 29. Juni 2003 2003-06-29 17:50:00