Schwerste Verbrennungen hat er zurückgetragen. Ein dummer Autounfall hat ihn zu
einem Pflegefall gemacht, der selbst kein Licht am Ende des Tunnels mehr sieht.
Einziger Ausweg scheint der Freitod zu sein. Doch gerade als er sich dazu
überwinden wollte (und konnte), erscheint eine Frau in seinem Krankenzimmer:
Marianne Engel, Bildhauerin. Sie behauptet, ihn zu kennen, doch er hat sie noch
nie in seinem Leben gesehen.
"Nicht in diesem Leben!" beschwichtigt sie ihn und beginnt ihm eine
Geschichte zu erzählen. Aus dem Mittelalter. Ein Ritter und eine angehende
Nonne. Sie seien einst ein Liebespaar gewesen. Sie kommt immer wieder, erzählt
die Geschichte weiter und scheint ihm wieder Lebensmut zu geben. Das Atmen
fällt leichter, die Verbrennungen tun nicht mehr so weh.
Andere Geschichten folgen, erzählen von Liebe und dessen Leiden und dem Ende
ihrer eigenen Liebe. Damals, im Mittelalter. Doch nun ist das Hier und Jetzt und
es scheint eine zweite Chance zu geben...
Fazit
Ein wunderbarer Roman, welcher teilweise recht plastisch erzählt wird. Der
Ich-Erzähler beschreibt sein Leiden mit seinen Verbrennungen und der
Opium-Sucht recht anschaulich und fast meint man das verbrannte Fleisch riechen
zu können. Ebenso bleibt der Erzähler das gesamte Buch über ohne eine
Beschreibung seines Äußeren, so dass man seine eigene Phantasie spielen lassen
muss.
Die einzelnen Geschichten, welche Marianne im Laufe des Buches erzählt, sind
wunderbar und schön geschrieben (wie eigentlich alles) und auch wenn das Finale
nicht ganz so wie erwartet war, ist Gargoyle eine wunderbare Liebesgeschichte,
welcher sich nicht nur in einer Zeit abspielt.
Vorgeschlagen von Katrin
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veröffentlicht am 21. Februar 2010 2010-02-21 18:52:11