In 31 Portraits stellt Christine Schulz-Reiss Persönlichkeiten der
Weltgeschichte vor. Nach eigener Aussage möchte sie Menschen, die Geschichte
machten, den Staub von den Schultern klopfen und über sie berichten, was nicht
in den Geschichtsbüchern steht. Wichtig ist der Autorin, ihren Lesern die
Motive der von ihr beschriebenen Persönlichkeiten zu vermitteln. Die
Lebensläufe Alexanders des Großen und Gaius Julius Cäsars sind Thema des
Geschichtsunterrichts. Die Autorin stellt darüber hinaus die Herrscherinnen
Maria Theresia und Katharina die Große vor und portraitiert mit Mahatma Gandhi
und Nelson Mandela Personen, die in der Gegenwart Geschichte machten. Jedes
Portrait beginnt im Stil einer Kriminalgeschichte mit einer Rätselfrage, zum
Beispiel nach dem späteren Nobelpreisträger, der als Kind von seinem Vater
stets für eine Niete gehalten wurde. Anschließend löst die Autorin das
Rätsel in einem neunseitigen Text auf.
Fazit
Schulz-Reiss Auswahl der historischen Persönlichkeiten, der Aufbau des Buches
und die Länge der Portraits finde ich sehr gelungen. Ein Buch zu Themen eines
Schulunterrichtsfachs sollte seine jugendlichen Leser stärker durch Landkarten,
Abbildungen und Zeittafeln ansprechen. Der Unterschied zwischen christlicher und
islamischer Zeitrechnung ließe sich mit einer Zeittafel anschaulicher
darstellen; weniger bekannte Volksstämme wie die Turguten durch eine Karte
leichter zuordnen. Im Ausdruck ist das Buch nicht immer präzise. In der
Bemühung um kindgerechte Formulierungen vereinfacht die Autorin einige
Zusammenhänge und reduziert sie auf einen Satz (Themen islamischer
Fundamentalismus und Weltkriege). Ein Buch mit 270 Seiten reinem Text, das sich
an Jugendliche ab 12 Jahren richtet, sollte die historischen Zusammenhänge
darstellen oder sich auf die biografischen Details beschränken.
Vorgeschlagen von Helga Buss
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veröffentlicht am 21. April 2007 2007-04-21 13:00:21