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Nina Blazon: Das Amulett des Dschingis Khan

Das Amulett des Dschingis Khan

von Nina Blazon (Biografie)
Verlag: Ravensburger Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Jugendroman
ISBN-13 978-3-473-58350-8

Preis: 2,26 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. Dezember 2024]
Krystian war erst 6 Jahre alt, als er aus Mareks Kuriositätenkabinett davon lief. Der Junge schlug sich im Krakau des 13. Jahrhunderts nun mit Betteln und Stehlen durch und war dabei immer auf der Hut. Auf einen wie ihn, der durch ein schlangenförmiges Muttermal zum Außenseiter wurde, hatte in der polnischen Stadt niemand gewartet. Beim Angriff eines Mongolen-Heeres, als Krakau bereits in Flammen steht, wird Krystian in letzter Minute von einem Reiter auf dessen Pferd gezogen und gerettet. Der Fremde mit den schmalen Augen wirkt auf Krystian wie ein Ungeheuer. Als Krystian sich von seinem Schreck erholt hat, findet er in seiner Hand ein geheimnisvolles Amulett mit der Darstellung einer Schlange. Franziskaner-Mönche nehmen sich des Jungen an.

Jahre später, Krystian ist inzwischen erwachsen, lebt er noch immer mit Franziskanern. Ängste und Aberglauben anderer Menschen ranken sich auch hier um Krystians Muttermal. Bruder Mattteo sendet den jungen Mann nach Konstantinopel. Von dort soll er Wilhelm von Rubruk in die Mongolei begleiten, der die "Tataren" im Reich des Khans missionieren will. Das Konstantinopel des 13. Jahrhunderts ist eine lebendige Hafenstadt, Treffpunkt von Händlern, Handwerkern und Seeleuten aus aller Herren Länder. Der ideale Ort, um sich für eine so weite Reise mit Zugtieren, Proviant und einem Dolmetscher auszustatten. Krystian kann seine Ungeduld bis zum Reiseantritt nur schwer zügeln, später werden sich die Reisetage zu Fuß oder auf dem Pferderücken endlos hinziehen. Schließlich gibt es eines Tages keine Siedlungen mehr, nur noch Gras. Doch dies ist erst der Rand der Mongolei, unzählige Reisetage liegen noch vor den Franziskanermönchen und ihrer Begleitung.

Die Franziskaner haben nie in Frage gestellt, ob ihr Missionierungseifer in einer fremden Kultur überhaupt willkommen ist. "Ihr kommt barfuss in unser Land und wollt uns Euren Glauben beibringen - und ihr kennt nicht einmal die einfachsten Gesetze unseres Lebens." schleudert ein Mongole den Fremden entgegen. Krystian tritt im Gegensatz zu den Mönchen anderen Kulturen mit aufrichtigem Interesse entgegen und bemüht sich, die Landessprache zu lernen. Für ihn ist offenbar der Weg das Ziel; denn er erfährt, dass das Lernen der Landessprache allein nicht genügt, um auch die Sitten der Mongolen zu verstehen. Der Junge, der wegen seiner eisfarbenen Augen von den mongolischen Nomaden Tossuc genannt wird, nimmt die ungeschriebenen Gesetze der Nomadenvölker bereitwillig auf. Hier wird ein Mann zuerst gefragt, ob er Schafe oder Pferde besitzt. Wer etwas von Pferden versteht, versteht auch etwas von Menschen. Man beurteilt andere danach, wie gut sie ein junges Pferd zureiten können, ob sie singen oder Geschichten erzählen können.

Die Wege Krystians und der Brüder trennen sich. Je weiter Krystian auf seiner Reise nach Osten gelangt, um so stärker drängt es ihn, die Bedeutung des Schlangen-Amuletts zu enträtseln, das er seit dem Sarazenen-Überfall auf Krakau mit sich führt. Krystian lernt auf seiner abenteuerlichen Reise, sein hitziges Temperament zu zügeln und die ihm fremde Nomadenkultur zu achten. Die Begegnung mit Alan, der geheimnisvolle Frau, die gejagt von mehreren Verfolgern auf dem Pferderücken an Krystian vorbei prescht, stachelt die Abenteuerlust des Reisenden weiter an, bis er schließlich dem Groß-Khan der Mongolen an seinem Regierungssitz gegenübertritt. Man glaubt sich beim Lesen selbst auf dem Rücken eines Pferdes, spürt förmlich die Gerüche der Steppe, durchlebt mit Krystian Erfolge und Misserfolge.
Fazit
Nina Blazon legt mit "Das Amulett des Dschingis Khan" einen überaus spannenden Abenteuer-Roman vor, der das Leben eines Reitervolks in der mongolischen Steppe, wie auch die Lebensbedingungen von Abenteurern und Missionaren des 13. Jahrhunderts, stimmungsvoll vermittelt. Besonders die allmähliche Steigerung des Erzähltempos hat mich an diesem Buch begeistert.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne
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Vorgeschlagen von Helga Buss [Profil]
veröffentlicht am 18. Februar 2010

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