München am 26. September 1980. Auf dem Oktoberfest explodiert um 22.19 Uhr eine
Bombe und reißt 13 Menschen in den Tod und verletzt 211 weitere teilweise sehr
schwer. Der Attentäter ist schnell ausgemacht. Ein der rechten Wehrsportgruppe
angehörender junger Mann namens Gundolf Köhler aus Donaueschingen. Fast 30
Jahre später wird der Privatermittler und ehemalige BKA-Beamte Georg Dengler
aus Stuttgart vom Direktor des Bundeskriminalamtes Dr. Schneider gebeten, die
Ermittlungen in diesem Fall wieder aufzunehmen. Zu viele Ungereimtheiten sind
es, die das notwendig machen, vor allem die Theorie des Einzeltäters scheint
eindeutig falsch zu sein. Dengler begibt sich auf Spurensuche und bemerkt
schnell, dass er in ein Wespennest gestochen hat. Zeitgleich will die
Staatssekretärin im Innenministerium Charlotte Gräfin von Schmoltke ein Verbot
der NPD durchsetzen. Hierbei setzt sie auf die Mithilfe des Verfassungsschutzes.
Doch ihr Wunsch wird abgeschmettert. Zu viele V-Leute, die in der NPD agieren
könnten auffliegen. So wendet sich die Politikerin an das BKA und rennt dort
offene Türen ein. Doch weder sie noch Dr. Schneider haben mit dem Zorn der
Verfassungsschutz-Oberen gerechnet und geraten nun ins Kreuzfeuer des
Geheimdienstes, der nicht nur die NPD als Partei aufrecht erhaltenl, sondern
auch den Deckel des Schweigens über das Attentat in München halten will.
Fazit
Ein Krimi, der sich liest wie ein Thriller. Mit Figuren ausgeschmückt, die als
notwendige und aufheiternde Protagonisten agieren. Dabei verliert das fünfte
Buch von Wolfgang Schorlau um seinen Privatermittler Georg Dengler nie das Ziel
aus den Augen. Die unglaubliche Geschichte eines Attentats, das von den
Verantwortlichen der Politik möglichst schnell verdrängt wurde. Ohne
Rücksicht auf die vielen Opfer und auf eine tatsächliche Aufklärung. Bleibt
zu hoffen, dass die Anstrengungen auf ein Wiederaufnahmeverfahren tatsächlich
in die Tat umgesetzt werden.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 11. Januar 2010 2010-01-11 09:53:33