Dragon Age 1. Band
Von den Machern von Baldur’s Gate, Star Wars: Knights of the Old Republic und
Mass Effect kommt nun der Entertainment-Blockbuster 2009. Während der letzten
400 Jahre ist die Welt langsam zerfallen und ein Bürgerkrieg ist ausgebrochen.
Nun liegt es an Dir, einem der letzten legendären Krieger, bekannt als die
Grauen Wächter, die zerrütteten Lande wieder zu vereinen und das bevorstehende
Armageddon abzuwenden. So wirbt man für das entsprechende Computerspiel Dragon
Age. Passend dazu erschien der erste Roman Der gestohlene Thron vom Autor David
Gaider.
Die Geschichte um den Thronfolger Maric erschien mir im ersten Augenblick
ziemlich vorhersehbar. Seine Mutter Moira Theirins, die abgesetzte Königin des
Landes Fereldens wurde vertrieben und gründete gegen den Aggressor eine
Rebellenarmee. Dabei fiel mir auf Seite 17 erst einmal auf, dass sie als Tochter
seines (Marics) Grossvater bezeichnet wurde. Mutter wäre weniger umständlich
gewesen. Doch das nur am Rande. Der Beginn des Abenteuers beginnt tief im Wald.
Dort wird die Königin von abtrünnigen Adligen des eigenen Landes verraten.
Einer der verräterischen Adligen ist Bann Cerolic. Das ehemals florierende und
aufstrebende Land liegt seit der Machtübernahme am Boden. Die Orlesianer sind
hinter der Königin Moira und ihrem Sohn Maric her, um die ganze Königslinie
auszurotten, damit niemand rechtmässig Anspruch auf den Thron erheben kann. Auf
der Flucht vor den orlesianischen Schergen durch den Wald bringt Maric seinen
ersten Gegner um. Wenig später trifft er auf den Rebellen Loghain und dessen
Begleiter Dannon. Sie nehmen Maric mit, der sich als Hyram bezeichnet, weil er
befürchtet, dass er vom Regen in die Traufe kommt, wenn er seinen wahren Namen
nennt. Mit den beiden Männer gelangt Maric - Hyram (fast ein Anagramm) in das
Lager der Flüchtlinge. Eine ganze Dorfgemeinschaft scheint dort zu wohnen.
Maric wollte nicht mit ins Lager, weil er befürchtete, zu recht wie sich
schnell zeigen sollte, dass er verfolgt wurde. Bevor er jedoch weiter flüchtet,
schlägt er Loghains Vater zum Ritter, da dieser bereit ist, den Thronerben die
Flucht zu ermöglichen. Loghain ist nicht sehr erfreut über das Versprechen,
dass er seinem Vater geben musste, er soll den Thronerben schützen. Dabei ist
er es doch der Leid und Tod über die flüchtige Gemeinschafft brachte. Mit
Loghain zusammen gelingt die Flucht, aber nur solange wie die Elfen ihnen Zeit
geben. Die zwei jugendlichen Männer sind eine Zweckgemeinschaft und nicht
sonderlich aufeinander gut zu sprechen. Die Flucht in die Wildnis des besonderen
Waldes, endet recht bald in den Fesseln der Elfen. Beide werden gefangen
genommen und zu einer Hexe gebracht. Damit beginnt eine lange Reise, die
erzähltechnisch über einige Jahre geht. Ziel der beiden Männer ist nicht nur
die Rache für die Mutter oder den Vater, sondern der Sturz des Tyrannen. Schon
bald schliesst sich Maric und Loghain die Kriegerin Rowan an. Zu dritt sind sie
immer wieder dabei, sich gegen den Tyrannen des Imperiums zu stellen, aber auch
ständig auf der Flucht. Einziger Nachteil, in all den Jahren Abenteuerzeit
entwickeln sich die Charaktere nicht richtig. Sie sind da ähnlich wie die
Figuren bei Computerspielen, weil sich hier nicht die Charaktere, sondern nur
die Kampfeigenschaften steigern.
Fazit
Zu Beginn ist der Roman schon einmal sehr gut. Als Leser befindet man sich
sofort mitten im Geschehen, auch wenn es nur Marics Flucht und sein erster Mord
ist, den der Leser miterlebt. Ich bleibe ganz bewusst in der männlichen Form,
wenn ich von Leser spreche. Es ist ein Buch, dass sich an Computer-Spieler
richtet, und die sind in der Regel männlich. Dass die Übersetzerinnen nun dem
anderen Geschlecht angehören, reisst es auch nicht wirklich raus. Claudia Kern
arbeitete für verschiedene Zeitschriften, schreibt selbst als Autorin und
übersetzte bereits einige Bücher zu Spielen. Dahingegen ist Helga Parmiter ein
für mich unbeschriebenes Blatt. Wer welchen Anteil an der Übersetzung hatte
ist für den Leser letztlich ohne Belang. Die Arbeit, die die beiden abliefern
lässt nur wenig zu wünschen übrig.
Das vorliegend Buch Dragon Age: Origins, kurz DA:O ist ein spannender Roman,
der den Leser schnell fesselt und dazu verleitet, das Spiel links liegen zu
lassen. (Das ist der Glaube des Rezensenten, der keine Computerspiele mag.) Der
gestohlene Thron ist ein Roman der im Bereich Abenteuer-Fantasy ein gutes
zuhause gefunden hat. In jedem Fall lohnt es sich für die Spieler, die sonst
nur vor dem Bildschirm hängen und zocken. Für reine Literaturfans ist das Buch
ein eher zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite spannend, lebt das Buch in
den Beschreibungen der Computerbilder. Wer die Bilder kennt, wird die
Beschreibungen sofort wieder erkennen. Auf der anderen Seite ist das Buch für
einen Nicht-Spieler nicht ganz so fesselnd und bildhaft, ja fast langweilig.
Aber nur fast.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Dezember 2009 2009-12-11 08:15:17