Im Mittelpunkt der Erzählung steht die Musik und die begabte siebzehnjährige
Musikerin und Harfnerin Deirde Monaghan. Sie spielt, wie ihr Freund James,
Harfe, nimmt an Talentwettbewerben teil oder spielt auf Familienfesten wie
Hochzeiten. Als ihr wieder einmal das Lampenfieber zusetzt und sie sich, wie bei
fast allen Auftritten vorher übergeben muss, trifft sie auf den Jungen ihrer
Träume und verliebt sich in den geheimnisvollen Jungen namens Luke.
Gleichzeitig beginnen in ihrer Umgebung vierblättrige Kleeblätter, Zeichen
irischer Kobolde und Feen, zu spriessen. Sie sieht zudem überall seltsame
Wesen. Aber das Leben meint es nicht sonderlich gut mit ihr, denn Luke Dillon
ist ein Feen-Meuchelmörder, ausgesandt um Deirde umzubringen. Das liegt daran,
dass sie mit ihrer Musik in der Lage ist, selbst die Feen zu bezaubern.
Ausserdem ist Deirde eine der wenigen Menschen die die Feen sehen kann und zudem
aussergewöhnliche Fähigkeiten entwickelt. Ihre Familie hatte bereits zum
Feenreich Kontakt. Manchmal wirkt diese Handlung allerdings ein wenig zu sehr
konstruiert. Ihre Mutter, ihre Grossmutter, Tante Delia, alle scheinen ein
Geheimnis zu hüten, welches sich mit dem Feenvolk befasst. Dennoch, niemand ist
bereit, mit dem jungen Mädchen darüber zu sprechen. Deirdre beschließt,
dieses seltsame Verhalten zu ignorieren und trifft sich immer wieder mit Luke.
Der Zauber, den ihre Musik verströmt, erweckte das Missfallen der Feenkönigin.
Deren Neid führt zu diesem Mordauftrag. Dadurch Sie erkennt nach und nach, wie
gefährlich ihre musikalische Gabe für sie ist.
Als ihr klar wird, sie hat es mit Feen zu tun, erkundigt sie sich in ihrer
Familie danach. Die Familie hatte schon des öfteren Kontakt mit dem Feenreich.
Aber sie blockt alle Fragen zu diesem Thema ab. Deirde muss sich selbst um
Antworten kümmern. Ein wenig hilft ihr dabei ihr bester Freund James Morgan,
der in der Lage ist, Geheimnisse tatsächlich für sich zu behalten. Doch mit
jeder Antwort stellen sich neue Fragen.
Fazit
Die Anderswelt von Maggie Stiefvater ist eher an die irische Sagenwelt
angelehnt. Es gibt dort die bösen Feen und die nicht so bösen Feen. Ich
glaube, die Faszination der Autorin für diese Feenmärchen übertragen sich
auch auf den Leser, oder sollte man besser sagen Leserin, indem sie Inhalte
alter sagen mit der modernen Handlung verbindet. Auch das Titelbild suggeriert
einen Mädchenroman mit einer Liebesbeziehung. Das Buch hebt sich vorteilhaft
von den Vampir-Liebesromanzen ab, auch wenn Luke zuerst ein wenig geheimnisvoll
und düster wirkt, wie sie eben in den Vampir-Büchern zu Hauff auftreten.
Trotzdem wirkt Luke genau so, wie die Vampirmänner der neueren Literatur.
Gutaussehend, geheimnisvoll, düster, gefährlich. Und alles scheint ein wenig
mit der Vergangenheit ihrer eigenen Geschichte zu tun zu haben. Der einzige
Nachteil, die Personen sind mir allesamt ein wenig zu blutleer, zu leblos
gezeichnet. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich kein
siebzehnjähriges Mädchen bin. Alles in allem ist Lamento ein modernes
Feenmärchen welches sich traditioneller irischer Elemente bedient, diese aber
sehr geschickt in die Gegenwart verlagert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Dezember 2009 2009-12-11 08:11:44