In kurzen (und dadurch auch kurzweiligen) Geschichten erzählt der Polizist
Roger Leufgen Vorkommnisse aus dem Polizeialltag. Entgegen dem Titel "Wer
lacht mit uns? - Polizeigeschichten unter dem Lachbaum" sind bei weitem
nicht alle Geschichten lustig - bei den meisten muss man zwar schmunzeln, einige
zeigen aber auch die wirklich unangenehmen und oft traurigen Seiten des
Polizeiberufs. Die Anspannung und die Probleme, mit denen Polizisten im Alltag
oft genug zu kämpfen haben, werden sehr deutlich gezeigt.
Der Autor versteht es, die Geschichten locker und meist mit viel Humor zu
erzählen. Auch wenn ab und zu mal der ein oder andere Ausdruck aus der
überformellen Polizeisprache auftaucht, ist das Buch in gut verständlicher und
angenehmer Sprache geschrieben.
Wer Fernsehserien wie "Achtung Kontrolle" und "Toto und
Harry" mag, wird dieses Buch lieben - die Amazon-Empfehlung beim Buch
"
Toto und Harry: Bin ich
jetzt schuld?", über die ich auf das Buch aufmerksam wurde, war also
ein Volltreffer. Im Gegensatz zu "Bin ich jetzt schuld?" möchte
"Wer lacht mit uns?" nicht belehren, sondern unterhalten, und das
gelingt auch wunderbar. Im Vergleich zu den Serien gibt es in diesem Buch
deutlich mehr Abwechslung, und statt den tausendsten Parksünder zu zeigen,
werden dem Leser hier nur die interessantesten Geschichten aller Arten
präsentiert.
Dank großer Zeilenabstände liest sich das Buch sehr bequem, ist aber trotz
seiner 230 Seiten auch schnell zu Ende. Aufgelockert wird das Buch durch
passende Zeichnungen. Man merkt bereits am Design des Einbands, dass das Buch
kein professionelles Projekt eines Verlags ist - was es nur noch deutlicher
macht, dass hier ein echter Polizist Begebenheiten aus seinem Berufsalltag
erzählt, und man nicht einen beliebigen, frei erfundenen Krimi liest. (Der
Autor versichert, dass alle Geschichten sich so zugetragen haben und er sie
lediglich anonymisiert hat.)
Fazit
Ein gelungenes Buch, welches einen kleinen, aber guten Einblick in den
Polizeialltag gibt, und dabei noch wunderbar unterhält, aber oft auch
nachdenklich macht. Ein kleines Manko ist der wegen der geringen Auflage etwas
hohe Preis von 14,80 EUR.
Vorgeschlagen von Jan Schejbal
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veröffentlicht am 28. November 2009 2009-11-28 19:44:34