Die vierzehnjährige Mara leidet unter ihren Tagträumen. Diese kommen und
gehen, wie sie wollen und nehmen keine Rücksicht auf das Mädchen. Daher wird
sie immer wieder zum Ziel gut gemeinten Spottes ihrer Klassenkameraden. Das
Mädel, dass eigentlich ganz normal sein will fällt eben immer wieder auf. Dies
macht sie zu einem etwas mürrischen Kind. Als sie feststellt, dass sie doch
etwas besonderes ist, gefällt ihr diese Rolle gar nicht. Eine Spákona soll sie
sein, eine Seherin der alten Germanen. Ihr Auftrag, die Götterdämmerung
verhindern. Aus diesem Grund muss sie sich mit dem Asensohn Loki anlegen. (Was
mich an Das Spiel des Asen von Ulrich Drees erinnert).
Tommy Krappweis' Heldin nimmt uns gleich mit in eine Handlung, die man so nicht
erwartet. Eine megapeinliche Situation. Mama führt Selbstfindungsseminare
durch, in aller Öffentlichkeit am Isarufer mit Baum-audienzen, Aura-Kursen und
all so etwas. Schreckschrauben sagt sie zu den Teilnehmerinnen. Dabei wäre sie
liebend gern zu hause im Bett geblieben anstatt sich Samstags im Park herum zu
treiben.
Neben dem Halbbruder von Thor muss sie sich auch mit Siegfried dem
Drachentöter beschäftigen. Der wiederrum wird von Professor Weissinger auf
seine Aufgabe vorbereitet. Plötzlich ins Thema geworfen? Selber lesen macht
schlau. Aber zurück zum Buch. Im Laufe des Abenteuers erhielt sie von Loki ein
Geschenk. Mit diesem kann sie in die Zeit eingreifen und sich mit den Personen
der Edda und der Siegfriedsaga persönlich treffen und in deren Leben
eingreifen.
Fazit
Das Buch bietet neben den inzwischen üblichen Danksagungen des Autors an
Familie, Freund, Verlage auch einen Anhang von Professor Simek von der
Universität Bonn. Er erklärt in einer Art Lexikon die wichtigsten Begriffe um
die germanische Mythologie. Für Jugendliche, die sich mit der Edda und den
nordischen Sagen nicht gut auskennen durchaus eine grosse Hilfe.
Das Mädchen ist dem Leser gleich sympathisch. Ihre Art Heldin zu sein, ohne es
zu wollen, entspricht nicht ganz den Lesegewohnheiten. Gerade dieser Umstand,
eine zweifelnde Heldin zu sein, lässt den Leser länger verweilen und das Buch
nicht so schnell aus der Hand legen. Vor allem als sich Mara der Midgardschlange
oder dem Lindwurm Fafnir entgegenstellt wird es interessant.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 27. November 2009 2009-11-27 11:24:09