Richard Morgen ist einer der interessantesten neuen Autoren, die den Weg nach
Europa fanden. Das aus der Feder von mir, der so langsam alles ablehnt, was auch
nur den Anschein hat, aus der USA zu kommen. Sein Roman ist für mich eine
Mischung aus Spannungsroman und politischer Zukunftserzählung. Richard Morgans
Romane sind im höchsten Masse politisch und sozialkritisch. Das Leben und
Zusammenleben wird in der Zukunft immer wieder kritischer und schwieriger. Seine
(unsere) Erde ist von Krisen und Kriegen gebeutelt, überträgt ihre
Auseinandersetzungen in den Weltraum und auf andere Planeten, um doch wieder auf
die Erde zurück zu fallen. Es gibt sie immer noch, die machtpolitischen
Auseinandersetzungen, die von einem Normalbürger nicht mehr auseinander
gehalten werden können. Die entsprechenden Politiker, Religionsführer,
Wirtschaftsmagnaten und sonstige Entscheidungsträger sind in ihren eigenen
Ränkespielen gefangen, zum Teil unfähig Entscheidungen zu treffen und / oder
bestechlich. Also das, was ich von unseren Politikern denke.
Um die internationalen Krisenherde zu kontrollieren und nicht zu einem erneuten
Weltkrieg ausweiten zu lassen, wurden spezielle Soldaten geschaffen. (Universal
Soldier mit van Damme lässt grüssen). In den Forschungsstätten des Bereichs
Dreizehn wurden genveränderte Menschen gezüchtet, fast wie Geflügel, und in
den Einsatz geschickt. Auch Carl Marsalis war einer jener Männer und Mitglied
der Spezialeinheit. Jetzt ist er für die UNO tätig. Seine ehemaligen Kameraden
sind sein Ziel. Ein Serienmörder mit all den Merkmalen eines Elite-Soldaten
führt Carl Marsalis als Kopfgeldjäger auf die Spur seiner Kameraden. Seiner
ehemaligen Kameraden. Für den Handlungsträger Carl folgt aber bald eine
Überraschung. Hinter dem scheinbaren Serienmord steckt etwas viel Grösseres,
Machtvolleres. Er stellt fest, alle Wege führen zum Konzern Colin. Colin sorgt
für die Besiedelung des Mars und dort könnten die Supersoldaten, Dreizehner
genannt, nach der Aera thirteen, wo sie entwickelt wurden, gut eingesetzt
werden. Nicht unbedingt als Helfer, eher um aufmüpfige Siedler zu 'beruhigen'.
Fazit
Wer meint, Skorpion mit den Romanen um Takeshi Kovacs vergleichen zu müssen,
der wird Grundtendenzen feststellen, aber doch unterschiedliche Erzählungen
vorfinden. Stattdessen hält er einen Spannungsroman in den Händen, der beste
Anlagen hat, als Space-Thriller bekannt zu werden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 26. Dezember 2008 2008-12-26 12:14:08