Wladimir Wassiljew schrieb mit
Sergej Lukianenko an dessen ersten
Roman Wächter des Tages mit. Nach seinem Roman Bewahrer des Chaos widmet sich
Herr Wassiljew erneut der Welt des Herrn Lukianenko. Diese Rückkehr endet nicht
mit dem Ziel Moskau, sondern in St. Petersburg, der Stadt der weissen Nächte.
Die Erzählung beginnt jedoch in Odessa, wo Artur auf Tamara trifft, eine
sogenannte Wilde, die weder der Tag- noch der Nacht-Gruppierung angehört.
Im nächsten Kapitel schwenken wir um nach Kiew. Dort treffen wir auf Olexander
Scheremetjew, der auf Seite 24 mit Heorhijwytsch und auf Seite 26 mit Tawiskaron
angesprochen wird. Sehr verwirrend. Olexander holt am Flughafen Artur, alias
Sebulon, den Chefmagier der Tagwache Moskaus ab. Artur klärt den Kiewer Chef
über sein Vorhaben auf und möchte eine schlagkräftige Truppe. Es geht um die
Stadt Sankt Petersburg. Im Jahr 1965 fanden dort mächtige
Wahrschein-lichkeitseruptionen statt. In der Folge verliessen alle Anderen, Tag-
wie Nachtwache die Stadt und auch die Wilden gingen fort. Erst Jahre später
liessen sich die Anderen dort wieder nieder. Meist waren es Leute mit Grad drei
und niedriger. Die wirklich gut geschulten Anderen blieben weiterhin weg. Nun
ist es so, dass in Sankt Petersburg, oder auch Piter genannt, Magier gefoltert
und auf unmenschliche Weise getötet werden. Dahinter stehen Magier der Wilden,
also jene, die keiner Gruppierung angehören. Damit gefährden sie den
ausgehandelten Vertrag zwischen dem Licht und der Finsternis. Die Wilden Magier
wurden von keinem Lehrer ausgebildet und eingeweiht und wenn selbst die
Inquisition auf den Plan tritt, liegt hier etwas grosses im Argen.
Sebulon reist mit Olexander und einer kleinen Gruppe Dunkler Wächter nach
Sankt Petersburg. In der Stadt stellen sie fest, dass dort jede Menge Wilde
leben und die Stadt unter ihrer Kontrolle haben. Ihr erschrecken ist noch
grösser, als sie feststellen, statt der erwarteten einfach begabten Menschen
finden sie Magier ersten Grades und stärker. Aber wie kann es sein? Es gibt ein
paar Hinweise auf die Macht der Wilden... Aber Hinweise allein genügen nicht,
sie können zudem falsch sein.
Fazit
Während Sergej Lukianenko seine Wächter in Moskau in einer Trilogie antreten
liess, haben wir es erst einmal nur mit einem Einzelband bei Wladimir Wassiljew
zu tun. Mit dem Wechsel der Stadt schafft er sich den Freiraum, den er benötigt
um nicht seinem Freund in die Quere zu kommen. Gleichzeitig greift er mit Artur
alt bekannte Personen auf. Durch den Wiederkennungseffekt wird der Lesespass
erhöht. Mir persönlich gefiel aber die Beschreibung von Sankt Petersburg
nicht. Vor allem, weil es keine richtige Beschreibung gab. Dabei ist Sankt
Petersburg eine schöne Stadt. Zurück zur Erzählung. Der immerwährende Kampf
der Tagwache gegen die Nachtwache fällt etwas zurück, da die Wilden in den
Vordergrund treten. Das ist zwar etwas Schade, aber hat auch seine Berechtigung.
Die Handlung ist überschaubar und Überraschungen gibt es eigentlich keine.
Trotz allem gefiel mir der Roman recht gut.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 22. Oktober 2009 2009-10-22 08:00:24