Peter Golsten, Hauptkommissar und vom Rang her auch SS-Hauptsturmführer der
Kriminalpolizei in Herne, Westfalen, steht vor einem seiner schwierigsten Fälle
seiner bisherigen Polizei-Karriere. Nachdem er in den 20er Jahren von Berlin in
den Ruhrpott gezogen ist, hat sich einiges in seinem Leben getan. Lisbeth, seine
große Liebe hat er geheiratet und nun lebt er, im Jahre 1943, mit ihr und
seinem Schwiegervater, einem alten Sozialdemokraten, in einem kleinen Häuschen
in Herne. Seinen wirklichen Namen Goldstein hat er in weiser Voraussicht
geändert und obwohl er praktisch alle Anweisungen seiner Vorgesetzten befolgt,
wurde noch nichts mit seiner versprochenen Beförderung zum Kriminalrat. Mit
diesem neuen Fall, eine polnische Haushaltshilfe ist aus dem Haus des
stellvertretenden Kreisleiters der NSDAP verschwunden, könnte er diesem Ziel
wohl einen Schritt näher kommen. Doch seine Vorgesetzten sind an einem
wirklichen Erfolg einer Aufklärung dieses Falles nicht wirklich interessiert.
Zu viele eigene Interessen sind zu berücksichtigen, deswegen wird Golsten immer
wieder eingebremst und zu anderen Fällen, wie die Ergreifung politisch nicht
dem Regime treuer Jugendlicher eingesetzt. Und auch im eigenen Hause hat er so
seine Probleme, sein Schwiegervater bietet einem Juden Schutz vor der Verfolgung
der Nazis...
Fazit
Teil 2 der angekündigten Trilogie um Peter Goldstein, nunmehr Golsten, ist mehr
als nur eine Fortsetzung des ersten Buches. Es ragt durch eine intensive
Beschreibung dieser Zeit hervor und könnte gleichzeitig als eine kleine aber
feine historische Betrachtung dieses Zeitraums gelten. Dazu kommt eine gehörige
Portion Spannung und wunderbar beschriebene Protagonisten. Antiheld Golsten
steht im Mittelpunkt der Geschichte und man mag ihn mögen oder nicht,
Verständnis für sein Handeln sollte man haben.
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
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veröffentlicht am 21. Oktober 2009 2009-10-21 06:35:23