Joe hat sein Leben fest im Griff. Tagsüber arbeitet er als Putzhilfe bei der
Polizei, anschließend füttert er seine Fische und besucht einmal in der Woche
seine Mutter, deren Kaffee er gerne auch mit Rattengift versetzt. Die Berichte
über den Schlächter von Christchurch, einem Killer der sieben Frau ermordet
haben soll, lassen ihn kalt. Joe weiß, dass es nur sechs waren, denn er hat
diese Morde begangen. Jetzt sucht er den Nachahmungstäter, denn Joe ist fest
entschlossen, ihm die anderen Morde in die Schuhe zu schieben. Alles würde
perfekt laufen, würden ihn nicht die Frauen nerven. Zum einen seine leicht
senile Mutter, zum anderen seine Kollegin Sally, die in Joe einen Ersatz für
ihren toten Bruder sieht. Und dann ist da noch Melissa, eine Frau, die es auf
ein ganz bestimmtes Körperteil von Joe abgesehen hat.
Mit "Der siebte Tod" legt der Neuseeländer Paul Cleave ein
ungewöhnliches Thrillerdebüt vor. Ein Roman aus der Ich-Perspektive eines
Serienmörders verspricht viel. Leider mehr, als der Roman letztlich halten
kann.
Mit einem grandiosen Einstieg fesselt Paul Cleave den Leser. Immer wieder fragt
man sich auf den ersten hundert Seiten, ob man wirklich über einen
Serienmörder lachen darf. Hier schafft es Paul Cleave überaus geschickt seine
spannende Story mit einer guten Portion schwarzen Humor zu würzen. Immer wieder
werden Erinnerungen an die Fernsehserie Dexter wach, in der ein Forensiker als
Serienmörder agiert.
Leider gelingt es Paul Cleave nicht, die Mischung aus Spannung und schwarzem
Humor über die gesamte Länge konstant zu halten. Je länger die Handlung
dauert, um so mehr zieht sie sich in die Länge. Zum Schluss steht eher das
Psychogramm des Täters im Mittelpunkt. Hier wäre es besser gewesen, wenn der
Autor den Focus stärker auf die eigentliche Handlung gelegt hätte.
Fazit
"Der siebte Tod" ist ein etwas anderer Serienkiller-Roman. Leider
hält das Werk nicht, was die ersten 100 Seiten versprechen. Je länger der
Roman dauert, desto mehr verliert Paul Cleave den Spannungsbogen aus den Augen.
Schade, denn aus der wirklich originellen Idee hätte man noch mehr machen
können.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 21. September 2009 2009-09-21 21:52:52