Stadt der Finsternis 1. Band
Ähnlich wie beim Rollenspielsystem Shadowrun erwacht in der Welt der Ilona
Andrews die Magie wieder zum Leben. Die mystischen Wesen aus Märchen, Sagen und
Legenden bewegen sich wie selbstverständlich durch die Welt der überraschten
Menschen, während gleichzeitig die technologischen Fortschritte dem Verfall
Preis gegeben sind. In dieser Zeit des magisch-technologischen Umbruchs sind
Kopfgeldjäger und Söldner wie Kate Daniels gefragt. Immer wieder müssen sie,
ähnlich wie Kammerjäger, nur im grösseren Stil, irgendwelche magisch
erwachten Wesen zur Strecke bringen. In anderen Fällen arbeiten sie als
Leibwächter, um die Auftraggeber vor Neidern zu schützen, die Magie gegen sie
anwenden, wenn die Technologie bzw. deren Reste, versagt. Kate wählte diesen
Beruf mit Bedacht und Vorsatz aus. Denn solange sie selbst zu den Jägern zählt
bleibt sie unbehelligt und kann ihr eigenes Geheimnis bewahren. Käme dieses an
Tageslicht, würde sie über kurz oder lang selbst zum gejagten Grossstadtwild.
Kate, wohnhaft in der Nähe von Atlanta, Georgia, schlittert unversehens in ein
neues Abenteuer, als ihr Patenonkel zerfleischt aufgefunden wird. Kate ist nicht
gut behütet, hat keinen festen Freund und auch die übrigen Bekannten lassen
sich eher an zwei Händen abzählen. Dabei könnte sich die Sache mit dem festen
Freund ändern, denn sie lernt im Leichenschauhaus einen Chirurgen kennen, der
sich deutlich um sie bemüht. Sie beginnt mit ihren Nachforschungen nach den
Übeltätern, die das einzige, was sie an ihre Familie band ermordeten und
gerät dabei zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Nekromanten und
Gestaltwandlern. Unterstützt von Werwölfen, wie etwa dem jungen Derek und
zumindest nicht mit Knüppeln im Weg versorgt von den Vampirherrschern, macht
sie sich auf den Weg, den Täter dingfest zu machen.
Fazit
Kate Daniels ist keine Heldin, wie sie im Buche steht. (Eine schöne
Wortspielerei, steht es doch im Buch). Sie hat ihre Ecken und Kanten und ist
sicherlich nicht Fehlerlos. Im Gegenteil sie ist ein wenig grosskotzig und von
sich eingenommen. Zwar hat sie bereits einiges hinter sich, lässt sich aber
nicht unterkriegen. Der Sympathiefaktor liegt also erst einmal wieder am Boden.
Doch nach und nach gewinnt man sie richtig lieb. Langsam wird man
"warm" mit ihr, bis man ganz zum Schluss die Heldin als solche sieht
und sich auf den nächsten Roman freut. Dieser Umstand liegt darin begründet,
weil das Autorenehepaar, das unter dem gemeinsamen Namen Ilona Andrews schreibt
sich selbst nicht so ernst nimmt und eine grosse Portion Humor, davon auch viel
des schwarzen Humors, und etwas Selbstironie in die Erzählung einbringt.
Die handlungsrelevanten Figuren wie etwa Ghastek der Nekromant oder Curran, der
Herrscher über die Gestaltwandler sind ebenfalls gut beschrieben. Sie wirken
zumindest in ihren Handlungen überzeugend, genauso wie die bösen Gegner und
die Nebenfiguren.
Die Handlung an sich ist fesselnd und abwechslungsreich, die Dialoge spritzig.
Jedoch kein Buch für die Romantiker unter den Horrorfans.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 16. September 2009 2009-09-16 07:04:06