Daniel Paniagua ist ein junger Musikwissenschaftler. Sein Spezialgebiet ist der
deutsche Ludwig van Beethoven (16.12.1770 - 26.03.1827). Ludwig van Beethoven
ist der Sohn eines verarmten Musikers und der erste Komponist der
Musikgeschichte, der nicht mehr als Angestellter oder Diener eines weltlichen
oder kirchlichen Hofes sein Dasein fristet. Er war der erst freie, wenngleich
von adeligen Mäzenen unterstützte, Künstler. Zudem ist er der erste
Komponist, den bereits die Zeitgenossen als Tondichter, nicht mehr nur als
Komponisten feierten. Schliesslich ist Ludwig van Beethoven auch ausdrücklich
ein politischer Komponist. In seiner Musik kommt die Atmosphäre der
Französischen Revolution zur Sprache.
Daniel Paniagua erhält die Einladung zu einem unvergesslichen Privatkonzert
von Ronald Thomas in der Villa des spanischen Millionärs Jesús Maranon. Der
berühmte Komponist Ronald Thomas soll angeblich Fragmente der verschollenen
zehnten Symphonie gefunden und den ersten Satz nachkomponiert haben. Wenn diese
Information stimmt, erfährt die Musikwelt eine Sensation ersten Grades.
Während des Konzertes ist Daniel von der Musik und dem Können des Meisters
hingerissen. Sein Ersuchen, nach dem Konzert mit dem Mann sprechen zu dürfen
wird brüsk abgewiesen. Am nächsten Morgen wird die kopflose Leiche von Ronald
Thomas im Madrider Stadtpark aufgefunden. Wenig später findet sich der Kopf ein
und der Gerichtsmediziner findet auf seiner Kopfhaut den Anfang von Beethovens
Klavierkonzert Nummer fünf eintätowiert. Daniel wird hinzu gerufen, kann die
Partitur jedoch noch nicht sofort erkennen. Sie scheint verschlüsselt zu
sein.
Inzwischen ist Daniel überzeugt davon, dass Ronald Thomas keine Neuvertonung
der zehnten Symphonie, sondern das Original spielte.
In Wien findet ein Touristenführer einen Liebesbrief Ludwigs an eine geheime
spanische Geliebte. Das Geheimversteck unter den Bodendielen der spanischen
Hofreitschule schien aber noch etwas anderes zu beherbergen.
Zwei verschiedene Handlungsstränge führen langsam aber sicher zusammen.
Österreich, Spanien sind die Haupthandlungsorte. Doch wichtiger als die
Örtlichkeiten sind die handelnden Personen. Im Mittelpunkt steht der
sympathische, manchmal recht naive, Daniel Paniagua. Als Musikwissenschaftler
ist er ein ausgesprochen belesener Fachmann. In seinem sozialen Umgang wirkt er
manchmal unerfahren. Nichts desto trotz ist es eine Freude zu lesen, wie er sich
auf die Suche nach der zehnten Symphonie befindet. Der Roman ist eine Mischung
aus Musikwissenschaft und Spannungsroman. Als Thriller würde ich den Roman
nicht bezeichnen, eher als spannendes Sachbuch über eine verlorene Symphonie,
wobei nicht erwiesen ist, ob sie jemals existierte. Gepaart mit ein wenig
geheimnisvollen Hintergrund und Geheimgesellschaft ist es eine lesenswerte
Erzählung geworden. Zudem ist der Schreibstil recht flüssig geschrieben, die
Erzählung wird nicht langweilig und es entstehen keine handlungsarmen Löcher.
Es gibt allerdings ein paar Fehler. Der gröbste davon ist sicher der, als ein
Blinder erzählt das ein Abdruck zu sehen war.
Fazit
Romane, die sich mit Musik beschäftigen, gibt es nicht sehr häufig. Einer der
Romane, an den ich mich erinnere ist der Roman Geisterfinger von William
Sleator, der 1987 im Thienemann Verlag erschien. Auch dort geht es um einen
kopflosen Musiker, nur dass dieser auch die Hände verlor.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. September 2009 2009-09-11 12:43:44