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Rolf Dobelli: Fünfunddreißig

Fünfunddreißig

von Rolf Dobelli (Biografie)
Verlag: Diogenes Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Belletristik
ISBN-13 978-3-257-23445-9

Preis: 11,00 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Gehrer sitzt auf einer Bank am Züricher See und sinniert über die letzten 35 Jahre und was es bedeutet 35 zu sein. Es ist ein einschneidendes Alter, man gehört nicht mehr zu den rastlosen Jungen sondern ruhigen Alten. Viele Ansichten haben sich geändert, er ist mit 35 anders als mit 25. Nichts geschieht mehr planlos, ein Urlaub ist Erholung und keine Reise ins Unbekannte, er "ließe sich nicht mehr von den Sehenswürdigkeiten vergewaltigen wie mit 25".
Mit 35 erlebt man keine Überraschungen mehr, man ist nicht mehr überwältigt, man bewundert. Mit 35 bewundert die Kunst aufgrund ihrer Technik und Vollkommenheit, nicht wegen hier Schönheit und Faszination.
Er hat einen Harvard Kurs nach 3 Tagen Richtung Indien verlassen. Einfach so. Es reichte. Es war eine ewige Spirale von Wiederholungen, er wollte anderes.
In Indien lebte er, wie er es mit 25 getan hätte, als Hilfsarbeiter, als Landstreicher, als Zielloser.
Aber was nun? An seinem 35. Geburtstag sitzt er im Regen am Züricher See und weiß nicht,weilter. Es stinkt ihm alles, aber kann er dem entfliehen? Wie erklärt er seiner Frau, dass er gar nicht in Harvard war 3 Wochen lang, sondern in Indien?

Dobellis Erstling ist rasant, nimmt den Leser mit Schwung und lässt ihn nicht mehr los. Wer Mitte 20 oder Mitte 30 ist kann viele dieser Gefühle nach empfinden. Am besten haben mir Stellen über Reisen und Kunst gefallen. Und es stimmt doch. Ich Mitt-20er liebe die Urkundung, liebe die Kunst, weil sie mir den Atem raubt. Ich denk wenig darüber nach, welche Technik das ist, ob das zur Epoche passt oder ähnliches. Ich steh nicht auf voll durchgeplanten Erholungsurlaub im 5Sterne- Hotel. Aber wie werde ich mit 35 denken?
Gehrer ist eine sympathische Figur, hilflos in seiner Situation, aber nicht bemitleidenswert. Er wurde vom Leben mit allem belohnt, Geld, Erfolg und Liebe, trotzdem fehlt ihm etwas. Er will entfliehen, ist aber zu feige um es ohne viel Gelaber zu tun. Er denkt sogar über Selbstmord nach!
Fazit
Sehr empfehlenswert!
10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne10 Sterne
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Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra [Profil]
veröffentlicht am 27. August 2009

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