Lauren Stilwell, Detektive bei der New Yorker Mordkommission ist glücklich
verheiratet. Eines Tages sieht sie durch Zufall ihren Mann Paul mit einer jungen
Blondine im St. Regis Hotel verschwinden. Als Paul ihr am Abend die Unwahrheit
erzählt, beschließt Lauren, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Während Paul
geschäftlich verreisen muss, wirft sie sich in die Arme ihres Kollegen Scott
Thayer. Als Scott nach einer heißen Nacht kurz das Haus verlässt, um etwas zu
essen zu holen, wird Lauren Zeugin eines brutalen Überfalls auf ihn. Der Täter
ist ihr Mann Paul. Als Lauren dann zu einem Tatort gerufen wird, verkompliziert
sich die Sache, denn der Tote ist Scott Thayer.
Mit "The Quickie" so der passende Originaltitel hat James Patterson
wieder einen Thriller in bester Tradition vorgelegt, den man wirklich nur unter
der Androhung von Schlafentzug aus der Hand legen kann. Lauren gerät in einen
Strudel aus Lügen und Intrigen, der sich zu einem Gewissenskonflikt ausweitet:
Lauren versucht ihren Mann zu schützen, findet aber immer wieder Details, die
ihn in einem anderen Licht erscheinen lassen.
Wie zu seinen besten Alex-Cross-Zeiten gelingt es James Patterson, den Leser an
die Hand zu nehmen und in den Plot zu ziehen. Wie fast immer, so arbeitet
Patterson auch bei "Im Affekt" mit der Ich-Perspektive, die dem Leser
das Gefühl gibt, unmittelbar hinter Lauren zu stehen. Die Schrecken, die Lauren
im Verlauf der Handlung erleiden muss, übertragen sich so hervorragend auf den
Leser. Bemerkenswert ist auch, wie einfühlsam James Patterson wieder in die
Haut einer Frau schlüpfen kann. Eine Kunst, die schon die Lindsay-Boxer-Romane
zu einem Erlebnis werden ließ.
Sicher, "Im Affekt" kann durchaus als leichte Kost betitelt werden.
Trotzdem ist James Patterson endlich mal wieder ein toller Thriller gelungen,
der den Leser fesselt und der durch eine Vielzahl überraschender Wendungen
überzeugen kann.
Wenn man etwas kritisieren möchte, dann vielleicht den Showdown, den man in
dieser Form schon in einigen Hollywoodfilmen gesehen hat und der ein wenig an
das Ende von "Schatten der Vergangenheit" mit Harrison Ford erinnert.
Fazit
Wer James Patterson mag, wird "Im Affekt" lieben. Ein typischer
Patterson: kurz, knapp, hart. Ein Thriller, den man gerne in einem Rutsch
durchliest.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 19. August 2009 2009-08-19 20:10:35