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Alexander Gallus, Eckhard Jesse: Staatsformen: Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart

Staatsformen: Modelle politischer Ordnung von der Antike bis zur Gegenwart

von Alexander Gallus, Eckhard Jesse
Verlag: Böhlau Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Politik
ISBN-13 978-3-412-07604-7

Preis: 11,44 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Für einen historisch-politischen Fernkurs suchte ich eine Einführung zum Thema Staatsformen und Regierungsformen. Das vorliegende Buch behandelt Staatsformen von der Antike bis zur Gegenwart in 10 Aufsätzen von Historikern und Politologen ihres Fachgebietes. Inhalt sind Modelle politischer Ordnung vom Altertum bis zur Gegenwart. Das Buch verbindet historische Analyse und die Methode des politikwissenschaftlichen Systemvergleiches. Das Buch füllt insofern wirklich eine Lücke, da - wie die Autoren zu recht konstatieren - bislang kein Werk über die vergleichende Geschichte der Staatsformen und politischen Systeme vorlag. Hierbei werden auch detailliert Staatsformen (also Monarchie oder Republik) von Regierungsformen (Demokratie, Diktatur) nicht nur unterschieden, sondern ihre jeweilige Benennung in der jeweiligen Epoche (Altertum, Mittelalter, Aufklärung, Neuzeit) benannt und bewertet. Für die aktuelle Einteilung im 21. Jahrhundert wird die Einteilung nach Wolfgang Merkel: "Systemtransformation" aus dem Jahre 1999 herangezogen (S. 40). Hierbei wird insbesondere auf den Unterschied demokratischer, autoritärer und totalitärer Systeme eingegangen. Auch die Unterschiede zwischen parlamentarischen und präsidiellen Regierungssystemen werden benannt, wobei die Forschungsergebnisse der modernen Politikwissenschaft gut dargestellt werden; auf die Veröffentlichungen von Steffani, von Beyme, Fraenkel und anderen wird eingegangen. Mich haben insbesondere die Staats- und Regierungsformen des 20. Jahrhunderts interessiert, wobei insbesondere der Aufsatz von Eckhard Jesse: Staatsformen und politische Systeme im Vergleich aus meiner Sicht herausragend ist, da er auf die wichtigsten neueren Aufsätze und Forschungsergebnisse zum Thema verweist und diese gewissenhaft auswertet. Seine Feststellung in Anlehnung an Churchill, Demokratie sei nach wie vor die beste aller Regierungsformen besäße heute noch viel Plausiblilität, obwohl angesichts der hohen Erwartungshaltung Enttäuschungen vorprogrammiert würden (S. 367) ist sicherlich zutreffend. Roland Sturm untersucht die Perspektiven des Staates im 21. Jahrhundert, wobei er zu der - sicherlich plausiblen - Auffassung kommt, dass die gesellschaftlichen Umbrüche des 21. Jahrhunderts den klassischen Nationalstaat aushöhlen würden (S. 396). Zu wenig geht mir der Autor jedoch auf das Problem der Globalisierung ein; hierzu gibt es Untersuchungen (etwa von Hoffe), die nicht reflektiert werden. Ein entsprechender Aufsatz sollte in einer möglichen Neuauflage diesen Aspekt berücksichtigen oder der Aufsatz von Roland Sturm um diesen Aspekt erweitert werden.
Fazit
Insgesamt dennoch ein lesenswertes Buch, welches verständlich geschrieben ist und eine Lücke in der Forschung schließt. Gute Einführung zum Thema für Oberstufenschüler und Studenten der Geschichts- und Politikwissenschaft.
8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne8 Sterne

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Vorgeschlagen von Bernhard Nowak [Profil]
veröffentlicht am 02. September 2005

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