"Es geschah in Berlin..." ist ein groß angelegter Kettenroman des
Jaron Verlages. Die Autoren eines jeden Buches sind ganz unterschiedlich. Die
Inhalte sind jeweils fiktiv, haben aber einen authentischen historischen
Background. Also spannende Krimis, die dem Leser ein Bild vom Leben im frühen
20. Jahrhundert vermitteln sollen. Petra A. Bauer wurde 1964 in Berlin geboren
und arbeitet hier als freie Journalistin und Autorin. Zu ihren Gebieten gehören
sowohl Krimis als auch Kinder- und Jugendbücher. Zudem schreibt sie Ratgeber,
Fachartikel und Kolumnen zu den Themen Frauen, Familie und Lifestyle.
Wir schreiben das Jahr 1926 in Berlin. Die goldenen Zwanziger erreichen die
Hauptstadt und bringen nicht nur Gutes mit sich. Politisch tut sich etwas.
Kappe, überzeugter Sozialdemokrat nimmt zur Kenntnis, dass sich ein Partei
etabliert, die seinen Ansichten entgegensteht, nämlich die NSDAP. Zudem gibt es
private "Probleme". Kappe und seine Frau erwarten ein drittes Kind,
die Wohnung wird zu klein, Klara versucht ihn davon zu überzeugen eine neue
Wohnung zu suchen und drängt ihren Ehemann dazu, um eine Gehaltserhöhung zu
bitten. Zu guter letzt fängt seine Frau wieder an zu arbeiten. Für Kappe eine
unerträgliche Vorstellung. Hat er seine Frau nicht mehr im
"Griff"?
Zur gleichen Zeit: Eine junge Frau aus der Niederlausitz, nämlich Mina, geht
nach Berlin. Nach einer unglücklichen Liebe, in der sie sich einem jungen Mann
höheren Standes hingegeben hat, kann sie nicht bei ihrer Familie bleiben. In
Berlin hilft ihr eine Freundin in der ersten Zeit bei der Suche nach Arbeit.
Schnell findet Mina eine Anstellung als Dienstmädchen und lebt sich in der
Stadt ein. Sie lernt zudem noch einen für sie atemberaubenden Mann kennen und
wird freizügiger. In Berlin treibt währenddessen ein Mädchenmörder sein
Unwesen. Mehrere junge Frauen wurden bereits mit zahlreichen Messerstichen im
Körper und immer dem gleichen Schal um den Hals aufgefunden. Eine beruflich wie
private schwierige Zeit steht Kappe bevor.
Fazit
Eine spannende Zeitreise ist dieses Buch. Der Fall des Mädchenmörders ist
grausam und knifflig zugleich. Spannend sind aber auch die privaten Probleme von
Oberkommissar Hermann Kappe. Eine Ehefrau sollte zu Hause auf eine gute
Erziehung der Kinder achten und hauswirtschaftliche Aufgaben erfüllen. Ein
Ehemann, der das nicht durchsetzten kann, scheint zu schwach für seine Frau zu
sein. Gesellschaftliche Normen, die gerade in Westdeutschland noch lange galten
und für moderne Paare, egal ob verheiratet oder nicht, unvorstellbar wirken.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 02. August 2009 2009-08-02 16:18:26