Lucy Gayheart ist ein kurzweiliger aber sehr sympathischer Roman.
Lucy ist ein junges und beliebtes Mädchen aus einem kleinen Ort in Amerika, das
sich allein nach Chicago begibt um dort Klavier zu studieren. Sie ist eine
talentierte Schülerin und bekommt die Möglichkeit die Proben eines berühmten
Sängers, namens Sebastian, zu begleiten. Das junge und noch unerfahrene
Mädchen verliebt sich in den weltgewandten erfolgreichen verheirateten und
älteren Mann. Auch er erwidert mit der Zeit ihre Gefühle aber es bleibt eine
zarte Bande, die je durch seine Reise nach England unterbrochen wird.
Lucy wird aber auch vom galanten und reichen jungen Harry umworben, der
schließlich um ihre Hand anhält, aber sie weist ihn hart zurück und behauptet
ihm gegenüber einen Geliebten zu haben. Harry ist verletzt und angewidert
gleichzeitig und bricht die Freundschaft zu ihr ab.
Lucys Welt bricht zusammen, als sie von Sebastians tragischen Tod erfährt. Nur
schwer kann sie sich wieder ans normale Leben gewöhnen. Zurück im kleinen
Heimatort bei ihrem Vater und ihrer Schwester versucht sie, ihren alten Freund
Harry zurückzugewinnen aber er will nichts von ihr wissen. Noch immer ist er in
seinem Stolz verletzt, dass Lucy sich zur Geliebten herabgesetzt hat.
Eine so bezaubernde und unschuldige Gestalt muss wohl ein tragisches Ende
bekommen. Aber am bedauernswertes ist wohl Harry, der seinen Fehler Lucy
ignoriert zu haben sein Leben lang bereut und aufgrund seines albernen Stolzes
auf eine Freundschaft verzichtet hat.
Willa Cather erzählt im reduzierten Rahmen die Geschichte eines jungen Lebens.
Eines kurzen jungen Lebens. Es gibt keine ausschmückenden Worte, keine langen
Erzählpassagen und trotzdem ist die Geschwindigkeit nicht übereilt. Der Leser
lebt mit und lernt Lucy von all ihren intimsten Seiten kennen, trotz der Kürze,
verpasst der Leser keinen Aspekt ihrer hoffnungsvollen Person.
Cathers Erzählweise ist minimalistisch, wenig spürt man von einem Erzähler
als vielmehr von den Protagonisten selbst. Der Leser ist vom ersten Moment an
mitten in der Geschichte.
Fazit
kurzweilig und sympathisch
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
[Profil]
veröffentlicht am 28. Juli 2009 2009-07-28 12:40:48