Sophie Winter hat mit ihrem Buch "Summer of Love" einen Bestseller
abgeliefert. Es erzählt eine Geschichte aus den 60ern der Bundesrepublik als
Spießertum und das freie Hippieleben ungehindert aufeinander prallten und
heftige Kontroversen auslöste, die teils zu Gewaltausbrüchen ungeahnten
Ausmaßes ausuferten. Nun hat sich Sophie Winter in ein kleines Nest im
Oberhessischen zurückgezogen, in nächster Nähe zu Paul Bremer, dem ehemaligen
Werbefachmann aus Frankfurt, der sich schon seit einigen Jahren in dieser
dörflichen Umgebung wohlfühlt. Doch in der kleinen Gemeinde erregt sich
Widerstand gegen Sophie Winter, denn es werden alte Geschichten aufgewärmt aus
der Zeit damals in den Jahren 1967 und 1968. Geschichten, die keiner mehr hören
oder wissen will, die vergessen und vergraben sein sollten, aber dennoch wieder
hochkommen, noch dazu weil die Bestseller-Autorin in dem Haus lebt, in dem
damals die drei Hippies, zwei Frauen und ein Mann gewohnt haben. Und das Haus
immer noch so aussieht, als wenn es Hippies bewohnen würden, ungepflegt, nicht
aufgeräumt, schlampig eben, das was man Hippies allgemein unterstellt. Und
Schlampereien sind einer wohlgeordneten Dorfgemeinschaft ein Dorn im Auge, dort
wo die "Gass" jeden Tag gefegt wird, wo alles seinen Platz hat und wo
der eine dem anderen über die Schulter schaut ...
Fazit
Die spannende Kriminalgeschichte ist in diesem Buch fast nur ein Beiwerk zu
einer fantastischen literarischen Meisterleistung von Anne Chaplet. Die
wunderbar gewählten Worte und die herrlich formulierten Sätze begeistern.
Traumhaft zu lesen oder besser zu verschlingen, ist dieses Werk ein absolutes
Meisterstück!
Vorgeschlagen von Dietmar Stanka
[Profil]
veröffentlicht am 08. Juni 2009 2009-06-08 09:01:36