Schon seit Urzeiten ranken sich Mythen und Legenden um den Brocken im Harz.
Zunächst als heiliger Berg angesehen, galt er im Mittelalter als Heimstatt des
Teufels. Noch heute wird die Walpurgisnacht dort gefeiert. Dies gilt auch für
die Archäologin Hannah Peters, die im Auftrag des Landesmuseums Sachsen-Anhalt
die Himmelsscheibe von Nebra entschlüsselt. Als seltsame Himmelserscheinungen
und Schneestürme über das Land ziehen, wird Hannah Peters in die
Machenschaften einer unheimlichen Sekte hineingezogen. Hilfe bekommt sie von
einem Mann, der den Harz wie seine Westentasche kennt und ihr Herz im Sturm
erobert.
Mit seinen packenden Wissenschaftsthrillern hat sich der Stuttgarter Autor
Thomas Thiemeyer in den letzten Jahren eine große Fangemeinde erschrieben. Für
seinen neuen Roman »Nebra« greift er erstmals auf eine schon bekannte Figur
zurück. Archäologin Hannah Peters war bereits in »Medusa« in der Sahara dem
Auge der Medusa auf der Spur. Diesmal bleibt sie, von einem kurzen Ausflug nach
Schottland abgesehen, in heimischen Gefilden. Im Zentrum von »Nebra« steht
eine der größten archäologischen Sensationen der letzten Jahre: die berühmte
Himmelsscheibe von Nebra. Wie es sich für einen packenden Wissenschaftsthriller
gehört, vermischt Thomas Thiemeyer Fakten und Fiktion überaus gekonnt.
Herausgekommen ist ein hervorragender Thriller mit einem durchdachten Plot. Die
Spannung steigert sich kontinuierlich bis zum grandiosen Finale. Abgerundet wird
die Handlung durch eine gut eingewobene Lovestory. Wer alle Romane von Thomas
Thiemeyer kennt, stellt fest, dass sich der Stuttgarter von Roman zu Roman immer
wieder ein kleines Stück verbessert hat. War schon sein letztes Werk »Magma«
ein Erlebnis, so kann er mit »Nebra« noch einen draufsetzen.
Der Roman ist ein echter Pageturner, der locker mit den Werken von Douglas
Preston & Lincoln Child mithalten kann.
Fazit
Im Bereich des Wissenschaftsthrillers ist Thomas Thiemeyer der mit Abstand beste
deutsche Autor. Mit »Nebra« stellt er einmal mehr unter Beweis, dass diese
Aussage nicht übertrieben ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 26. Mai 2009 2009-05-26 17:07:32