Besessen versucht ein Geheimbund um Kardinal Monteleone den Islam zu bekämpfen.
Dafür arbeiten er mit einer Gruppe Neonazis zusammen. Ihr Plan ist ein Attentat
auf die EU-Ratsversammlung in Tallinn, auf der der Beitritt der Türkei zur EU
verkündet werden soll. Der deutsche MAD-Agent Torsten Renk kommt durch den Tod
seiner Freundin Andrea auf die Spur der Verschwörung. Mit allen Mitteln
versucht er das Attentat, zu verhindern. Unterstützt wird er dabei von
Graziella, der Nichte von Kardinal Monteleone, die ebenfalls hinter die Pläne
ihres Onkels gekommen ist.
Hinter dem Pseudonym Nicola Marni steht das deutsche Autorenehepaar Ingrid
Klocke und Elmar Wohlrath, das einer breiten Leserschaft vor allem durch das
Pseudonym Ivy Lorentz bekannt sein dürfte. Mit »Die Tallinn-Verschwörung«
wagt man sich nach zahlreichen historischen Romanen erstmals an das
Thrillergenre. Ein Ausflug, der leider nicht geglückt ist. Dem Roman liegt zwar
eine gute Idee zu Grunde (der Vatikan muss ja nicht erst seit Dan Brown immer
wieder für Verschwörungsszenarien herhalten), jedoch ist die Umsetzung nicht
gut gelungen.
Spannende Momente bietet »Die Tallinn-Verschwörung« nur wenige. Zwar lassen
die beiden Autoren nichts aus, um ihren Protagonisten in Gefahr zu bringen, doch
sonderlich spannend liest sich das Ganze nicht. Hinzu kommt, dass die Figuren
sehr klischeehaft sind. Graziella ist die strahlende Schönheit, die vom Held
gerettet werden muss und Torsten Renk erreicht nicht das Format, dass man von
einer Hauptfigur erwarten kann. Auch sprachlich kann der Thriller nicht immer
überzeugen. Viele Dialoge klingen hölzern und erfüllen die Handlung nicht
wirklich mit Leben.
Fazit
Dem Autorenpaar gelingt es nicht, sich mit diesem Roman im Thrillerbereich zu
etablieren. Für einen Topthriller, wie die Werbung verspricht, fehlt es »Der
Tallinn-Verschwörung« an Spannung und glaubhaften Figuren.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 06. Mai 2009 2009-05-06 22:37:34