Theo Lassing führt ein normales Leben, das sich von einem Moment auf den
anderen ändert. In der Zeitung entdeckt er das Bild eines Mannes, der ihm zum
Verwechseln ähnlich sieht. Als kurz darauf seine Mutter unter mysteriösen
Umständen umkommt, beginnt Theo Fragen zu stellen. Die Antworten die er findet
sind jedoch schockierend, denn seine Existenz ist nur ein Mosaik in einem
furchtbaren Experiment.
Man muss kein Hellseher sein, um zu erraten, dass sich Timothy Stahls Thriller
um das Thema Klonen dreht. Leider hat er die Chance, einen lesenswerten Roman zu
schreiben, nicht genutzt. Der Klappentext verspricht eine Achterbahnfahrt im
Stil von Andreas Eschbach und Sebastian Fitzek. Auf keiner Seite kommt der Roman
an die beiden deutschen Thrillerstars heran.
Sicher, Timothy Stahl hat einen flotten, lockeren Schreibstil. Schließlich
verfügt er über einige Schreiberfahrung. So hat er für den Bastei-Verlag eine
Vielzahl Heftromane geschrieben. Unter anderem die lesenswerte Mini-Serie
"Wölfe". Doch diese Erfahrungen hat Timothy Stahl hier nicht
ausgespielt. Dafür ist die Handlung zu wirr. Auf den ersten hundert Seiten
werden so viele Figuren vorgestellt, dass man als Leser schnell den Überblick
verliert. Theo Lassing, die Hauptfigur des Romans, spielt zu Anfang eine Rolle
und taucht dann auf den nächsten 100 Seiten kaum mehr auf. So wird dem Leser
eine Identifikation mit der Hauptfigur genommen. Überhaupt agieren die Figuren
in "Das Prometheus Mosaik" überaus hölzern und oberflächlich. Keine
Figur ist letztlich dazu geeignet, den Leser wirklich zu fesseln.
Auch sprachlich kann der Roman nicht immer überzeugen. Das durchaus
verzichtbare Wort "eigentlich" taucht an so vielen Stellen im Roman
auf, dass man selbst schon geneigt ist, den Rotstift anzusetzen. Letztlich
stolpert man als Leser auch über eine Datumsfalle, die nicht plausibel wird.
Die Haupthandlung beginnt mit Teil 1 am 05. April und steigert sich dann weiter.
Warum in Teil 2 ein Sprung zurück auf den 01. April gemacht wird, bleibt der
Fantasie des Lesers überlassen. Vielleicht handelt es sich um einen Druckfehler
und es ist der 10. April gemeint, der in chronologischer Folge durchaus kommen
könnte.
Unterm Strich bleibt die Tatsache, dass "Das Prometheus Mosaik" eine
große Chance vertan hat, denn die Grundidee des Thrillers ist durchaus gut. Die
zitierten Autoren Eschbach und Fitzek hätten bestimmt mehr aus der Idee
gemacht.
Fazit
"Das Prometehus Mosaik" ist ein enttäuschender Thriller. Eine
Handlung mit zu vielen Andeutungen, hölzerne Figuren und ein paar Stil- und
Logikfehler hemmen die Lesefreude.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 30. April 2009 2009-04-30 23:23:56