Ein Krimi, der auf dem Mond spielt macht mich neugierig. Keine Frage, dass er
gelesen werden muss, denn allein dieser Umstand ist bereits phantastisch. In den
1970er Jahren gab es im Wilhelm Heyne Verlag die SF-Krimi-Sammlungen von Isaac
Asimov und seither so gut wie keine Krimis mehr, die im Weltall spielen.
Was lag also näher, sich den siebten Roman um die Journalistin Lisa Nerz nicht
nur genauer anzusehen, sondern auch durchzulesen. Die Geschichte beginnt damit,
dass die Heldin den Mond, genauer gesagt, die Station Artemis betritt. Es ist
zwar zuerst von einem Mann die Rede, Michel Ardan. Dieser ist ein französischer
Wissenschaftsjournalist und Ameisenexperten. (Was mich wiederum an Ulrich C.
Schreiber und sein Buch Die Flucht der Ameisen erinnert). Noch während der
ersten Begegnung auf dem Mond fällt eine Bemerkung, der ich entnehme, der
Ich-Erzähler ist eine Frau. Also ist Lisa Nerz zur Zeit als Michel Arden
unterwegs. Warum sie den beschwerlichen Weg zum Mond nahm ist dem Tod von
Torsten Veith zuzuschreiben, einem deutschen Astronauten. Veith starb nicht
einfach nur, sondern wurde ermordet. Bei einer überschaubaren Anzahl von
Menschen auf dem Mond und in der Station Artemis grenzt sich die Anzahl der
Verdächtigen automatisch ein. Macht die Ermittlungen jedoch nicht einfacher,
denn schnell wird man selbst zum Opfer.
Es begann dabei alles so harmlos, als Lisa Nerz und Richard Weber beim Essen
sassen. Die Journalistin und der Oberstaatsanwalt stehen sich ziemlich nah.
Richard erzählt von dem Tod an Torsten Veith und Lisa springt als neugierige
Journalistin auf das Thema an. Und dann sind wir wieder auf dem Mond.
Fazit
Ich bin überzeugt davon, nicht näher auf den Inhalt eingehen zu müssen.
Allein die Tatsache, dass eine Frau als Mann auf den Mond fliegt macht die
Erzählung spannend. Hinzu kommt, und das wird im Buch noch einmal betont, alle
Daten sind wissenschaftlich überprüft. Bereits die Einleitung, in der von der
Enge der Station und dem lästigen Mondstaub berichtet wird, zeigt wie sehr sich
Christine Lehmann mit dem Thema auseinander setzte. Hinzu kommt ein sehr
lesenswerter Schreibstil. Wenn ich Sätze lese wie: Zitat "Doch warum hatte
man ausgerechnet mich wie einst die Weltraumhündin Laika von der Straße
weggefangen und anstelle von Ardan ins STS-214 gepfercht?" Zitat Ende, dann
erhalte ich nicht nur Informationen die ich kannte und mir das Lesen noch
angenehmer machen, sondern es ist gleichzeitig ein stimmungsvoller Moment.
Gekonnt beschrieben, spannend gehalten und mit wenigen Worten mehr erzählt als
andere Autoren in langen Sätzen. Ein spannender Roman, keine Frage und in jeder
Hinsicht empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 30. März 2009 2009-03-30 07:20:04