Das Buch "Praxiswissen Online-Marketing" von Erwin Lammenett erschien
2009 im Gabler Verlag in seiner 2. Auflage. Der Autor will mit dem Werk einen
strukturierten und übersichtlichen Leitfaden für erfolgreiches
Online-Marketing schaffen.
Inhaltlich wird die Thematik in 8 Teile untergliedert: Affiliate-Marketing /
E-Mail-Marketing / Keyword-Advertising / Online-Werbung /
Suchmaschinenoptimierung / Web 2.0 / Erfolgsdeterminanten / Einstieg ins
Online-Marketing. An der Auswahl der Einzelthemen wird bereits ein umfassender
Blick auf alle nennenswerten Aspekte des Online-Marketings ersichtlich.
Zudem wird ein Verweis auf die eigene Webseite des Autors für weitere im Buch
nicht enthaltene Informationen gegeben. Als persönliche Meinung finde ich dies
eine schwache Leistung in einem über 44 Euro teurem Buch noch möglichst viel
Werbung für eigene Webseiten zu machen. Das also ein großes Minus hier.
Positiv zu sehen ist der saubere Aufbau der verschiedenen Bereiche mit
Erklärungen von Grund auf. Von anfänglichen Definitionen, was etwa
"Keyword-Advertising" sei, geht der Autor dann weiter über
Problemstellungen und teils juristische Punkte hin zur Praxis.
Neben übersichtlicher Gliederung schaffen eine gute Abschnittseinteilung,
eingerahmte Exkurse und stichpunktartige Checklisten eine gelungene
Übersichtlichkeit, die das Arbeiten mit dem Buch angenehm gestaltet.
Leider gibt es neben den ersten Aspekten auch einige Negative. So wird der Leser
teilweise regelrecht mit Fremdwörtern bombardiert, etwa "das für ihre
Zielgruppe optimale E-Mail-Marketing-Setup iterativ zu eruieren". Dies ist
wegen der eigentlichen Zielgruppe der Praktiker weniger gut, aufgrund der
Erwartungen der Leser ein leichtes Lesebild zu erhalten und keine vermeintlich
das Niveau steigernden Formulierungen. Schon beinahe ironisch scheint die
Gestikulierung vor allem beim Lesen der Buchabschnitte, die betonen wie wichtig
die Einfachheit und Verständlichkeit von Textnachrichten wäre.
Weiterhin erweisen sich die enthaltenen Praxis-Beispiele in dem Buch als eine
zweiseitige Medaille. Einerseits helfen sie stark das theoretische Wissen aus
dem Werk aufzulockern und verständlicher zu gestalten für eventuelle
Eigenumsetzungen. Doch andererseits sind die Beispiele eigenen Handelns nicht
immer ein gutes Vorzeigebild und in großen Teilen sind die Aussagen zu
allgemein und wenig kreativ; so wird etwa als Beispiel für "Gute
Formulierungen" eines Marketing-Mail-Textes lediglich eine potentielle
Kopfzeile für einen Reisediscounter und- anbieter gezeigt.
Worunter die praktischen Veranschaulichungen leiden, sind Aussagen, die den
Gedankenfluss stören und eigene Ideen anfangs unterbinden durch Hinweise
darauf, dass das Beispiel den konkreten Fall betreffe, jedes andere Gebiet aber
wiederum neuer Überlegungen und Maßnahmen bedürfe. Weiterführendere,
vielschichtigere und speziellere Beispiele wären hier wünschenswert, so
könnten für den Anfang neben Negativbeispielen in Checklisten ebenfalls
positive Formulierungs- oder Ausführungsmöglichkeiten gegeben werden.
Da Herr Lammenett seinen Blog selbst anspricht, ein paar Worte dazu. Gespickt
mit Rechtschreibfehlern spricht er unter anderem ein anderes Werk - von Herrn
Schwarz - gewollt schlecht redend an, was dank stark qualitativer Unterschiede
keine gute Eigenwerbung ist.
Fazit
Summa summarum ist dieses Buch für Einsteiger zu empfehlen, wobei es für
Praktiker mit etwas Erfahrung keine neuen Denkanstöße bietet.
Vorgeschlagen von Matthias
[Profil]
veröffentlicht am 24. Juni 2010 2010-06-24 14:57:24