Werfen wir doch zuerst einen Blick auf die von Andreas Hancock gezeichnete
Karte. Elantris ist eine Stadt, idyllisch gelegen am Fluss Aredal, der sich
südlich vom See Atonoe kommend durchs Land schlängelt. Vorbei an Kondeon,
Elantris und Kea, um sich dann im Norden ins Meer zu ergiessen. Im Osten gibt es
das grosse Gebirge, südlich von Kondeon und östlich vom See Atonoe liegt die
Stadt Kaltii an der grossen Schlucht. Damit lernen wir das fremde Land Opelon in
einem schnellen Überblick kennen und erleichtert den Zugang zur Erzählung.
Elantris wird uns vom Schriftsteller Brandon Sanderson als ehemals
wunderschöne Stadt beschrieben, in der die gottgleichen Bewohner mit weissen
Haaren und silbern glänzernder Haut lebten. Die Stadt schien den Göttern zu
gehören und war einzigartig in Opelon. Doch das war einmal. Inzwischen ist die
Stadt ein einziges Ruinenfeld und dient als Verbannungsort.
Wer sich in den heruntergekommen Strassen der Ruinenstadt bewegt, ist dazu
verdammt, unsterblich dem Verfall beizuwohnen. Auch Prinz Raoden, der Kronprinz
von Arelon verfällt dem Fluch Elantris'. Während Raoden in Elantris weilt,
nutzen Feinde des Landes die Gunst der Stunde, um des Vaters Königreich
anzugreifen. Gleichzeitig tobt in der Stadt ein Ränkespiel nach dem anderen.
Auf der einen Seite kämpft Prinzessin Irene, die Braut von Prinz Raoden und
offiziell verwitwet um ihre Anerkennung als Herrscherin. Gleichzeitig kämpft
der Prediger Hrathen für eine neue Religion, dem Shu-Dereth. Er soll die Stadt
Arelon bekehren oder aber für den Untergang der Stadt sorgen.
Fazit
Intrigen und Ränkespiele, Macht und Magie sind die Eckpunkte dieser
Fantasy-Erzählung, die den Leser in eine phantasievolle Welt entführen. Neue
Ideen sorgen für eine spannende Handlung, die leider in der Vorstellung der
Ränkespiele einiges an Längen bereithält. Mehrere Handlungsstränge wechseln
sich ab, sorgen für Spannung um erst zum Ende des Romans löst sich alles auf.
Der Roman liest sich flott und hat seine humorigen Einlagen, ohne in den
Slapstick abzugleiten. Ein kleiner Nachteil sind die Personen, die die Stadt
bevölkern. Alle, ob Hauptdarsteller oder Nebendarsteller, sind ein wenig blass.
Ich bin fast geneigt, ein wenig in Euphorie auszubrechen, wenn ich den Roman
bespreche. Ich habe ihn sehr gern gelesen und halte ihn für einen der besten
Romane, die in diesem Jahr in Deutschland veröffentlicht wurden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 24. März 2009 2009-03-24 06:13:42