Düstere Burgen waren schon immer die Heimstadt von Geistern und Gespenstern.
Warum also nicht auch die bewohnten Räumlichkeiten? Auch diese Räumlichkeiten
haben so ihre Geheimnisse. Etwa den versiegelten Raum, den Silas gefunden hat
und den er öffnet, weil er etwas wegsperren will. Dummerweise lässt er dabei
den Geist der Königin Ethelddredda entkommen. Auch die seit mehr als
fünfhundert Jahren tote Königin, dereinst im Burggraben jämmerlich ersoffen,
ist überrascht, aber sie hat einen simplen Plan. Mit Hilfe der Alchemie will
sie ewiges Leben erlangen und die Macht übernehmen. Als Geist ist sie noch
nichts besonderes, es gibt hier genügend von ihnen die sich in der berühmten
Kaschemme "Loch in der Wand" treffen. Etheldredda ist aber auch hier
etwas besonderes. Nicht nur ehemalige Königin, die wieder diesen Titel
beansprucht, sondern sie kann als Geist in die Welt der Lebenden handgreiflich,
im wahrsten Sinn des Wortes, werden. Und nun will sie anstelle von Prinzessin
Jenna den Titel der Königin übernehmen. Die Möglichkeit, das Ziel zu
erreichen, stehen für die zänkische, rachsüchtige Geistfrau nicht schlecht.
Septimus wird unversehens zu einem Teil ihres glorreichen Plans. Septimus,
schon allein mit der Tatsache gestraft, siebter Sohn eines siebten Sohnes zu
sein, wird durch einen Spiegel in die Vergangenheit versetzt. Dort trifft er
nicht nur auf die leibhaftige Tyrannin, sondern auch ihren Sohn den Alchimisten
Marcellus Pye. Zwangsläufig bleibt er bei Marcellus, weil dieser im Besitz des
Schlüssels ist, der die Türen der Zeit öffnen könnte. Doch solange Marcellus
im Besitz des Schlüssels ist, so lange bleiben ihm die goldenen Türen ein
unüberwindbares Hindernis. Also bleibt er und lernt. Die Künste der Alchemie
und der Physik werden ihm nahe gebracht. Septimus lernt und begreift schnell.
Bald sind ihm die Heiltränke, Gifte und Gegengifte und Narkosemittel und deren
Herstellung in Fleisch und Blut über gegangen. Aber die komplizierten Formeln,
wie man Altmetall in Gold umwandelt oder gar den Trank des ewigen Lebens braut,
bleiben ihm verschlossen. Doch letzteres ist es, was er Etheldredda mitbringen
soll. Auch ohne diese Kenntnisse will er zurück nach hause und in seine
Zeit.
Zum selben Zeitpunkt sind seine Freunde für ihn da. Nun gut, zuerst sind sie
woanders, nämlich in der richtigen Zeit, aber sie versuchen derweil den Spiegel
zu finden um ihn nachzufolgen. Der Drache Feuerspei in Begleitung von Jenna und
Nicko suchen den Spiegel und haben Erfolg. Snorrie die Nordländerin und
Händlerin, sein Bruder Nicko, Prinzessin Jenna und der Drache Feuerspei gehen
ebenfalls hindurch und haben jetzt gemeinsam das Problem nach hause zu gelangen.
Die Bekanntschaft des Alchimisten ist nicht gerade das was die Befreier von
Septimus Heap wollten. Während ihrer Auseinandersetzung muss aber Marcellus
erkennen, dass auch er seine Grenzen erreicht.
Fazit
Tja liebe Leser. Auch hier gibt es eine Grenze. Es wird nicht weiter erzählt,
wie die Geschichte weiter geht. Ich hoffe ihr habt gut aufgepasst und kauft nun
das Buch, das euer freundliche Buchhändler in einer 50.000er Auflage für euch
bereit hält. Nein, ihr müsst nicht alle kaufen. Eines pro Person ist
ausreichend. Und ihr haltet ein gutes Buch in der Hand. Es sieht aus wie ein
uraltes Buch mit Beschlägen, rotem Band und geprägter Schrift. Letzteres
stimmt sogar und das in Goldfarbe. Dazu die Bilder von Mark Zug machen aus
diesem Buch etwas besonderes. Aber das ist seit den ersten beiden Romanen ja
bekannt. Die Qualität ist hervorragend. Die Geschichte der inzwischen
fünfundfünfzig jährigen Autorin Angie Sage ist es, die sofort gefangen nimmt.
Fesselnd sind die Beschreibungen von Handlungsort und Personen und immer wieder
die sich in den Vordergrund schiebende Königin. Obwohl ein weiteres Abenteuer
von Septimus uns vorliegt ist es doch die keifende Tyrannin die mit ihrer
Präsenz in den Vordergrund und alle anderen zur Seite rückt. Angie Sage ist
eine in vielen Dingen verblüffende Autorin. Ihr gelingt es nicht nur sehr
plastisch zu schreiben, sondern ihrer Handlung immer wieder Wendungen zu geben,
die man als Leser so nicht erwartet. Lasst euch verführen zum Lesen, entführen
in eine nicht mehr so fremde Welt und ein wenig an der Nase herum führen, wenn
ihr glaubt, das Ende zu kennen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 24. März 2009 2009-03-24 05:59:07