Mr. Gibson, knapp 50, führt eine bereits 10 Jahre andauernde Affäre mit der
fast 40jährigen Miss Dolores Diver. Doch als sein Geschäft kurz vorm Aus
steht, muss er einer Zweckheirat mit Miranda Joyce einwilligen um sein Geschäft
zu retten. Für Miss Diver beginnen damit extensielle Nöte, denen sie vorher
nie ausgeliefert war, Harry Gibson hat sich immer damit beschäftigt. Dann ist
da auch noch ihre 9jährige Nichte Martha, ein eigenwilliges, stures und
liebloses Geschöpf und Vollwaise. Aus Geldmangel und zurück gezerrt in die
Realität nimmt sich Miss Diver einen Untermieter namens Mr. Philipps. Dieser
vom Irrglauben geleitet, das Haus gehöre Miss Diver, beschließt dieser einen
Heiratsantrag zu machen und in weiterer Folge die Last Martha los zu werden.
Sharps Figuren sind zynisch und spitz gezeichnete britische Seelen. Miss Diver
in ihrem Wahn, sie sei eine spanische Schönheit und Mr. Gibson, ihr Herzkönig,
als gebrochener 50jähriger, der nicht von seiner Dolores ("spanische
Rose") loskommt und in Miranda nur ein Walross sieht!
Miss Diver ist eine knochendürre vergilbte 40jährige, die sich immer nur durch
die Augen ihres liebeskranken Harry gesehen hat, fühlt sich in der Welt fremd
und fehl am Platz. Sie spürt den Spott nicht, der ihr von allen Seiten
entgegenschlägt. Mr. Gibson, einer wie ein liebestoller Jüngling wirkender
alter Fettwanz, fühlt sich zwischen Nöten und Gefühlen hin und her
gerissen.
Es ist eine Geschichte zum schmunzeln. Figuren, denen jegliche realistische
Selbsteinschätzung fehlt und vor lauter Liebe geblendet nicht ein noch aus
wissen. Mittendrin die unsympathische aber bedauernswerte kleine Martha, die gar
nicht wie ein Kind sondern vielmehr wie eine frustrierte altkluge Erwachsene
wirkt, die sich nicht für ihre belebte Außenwelt interessiert, sich aber
begeistert mit Zeichnen beschäftigen kann. In Mr. Joyce soll sie später auch
ihren einzigen Gönner finden.
Fazit
Eine kleine amüsante Geschichte aus der alten britischen Zeit in den 30er
Jahren. Eine Liebesgeschichte in den gesellschaftlichen Zwängen, die sich über
diese hinwegsetzt.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 24. Februar 2009 2009-02-24 18:31:39