Juan, der Ich-Erzähler, beginnt diesen Roman mit dem Bericht über den Tod
seiner Tante Teresa. Diese war mit seinem Vater verheiratet und brachte sich
nach der Hochzeitsreise um. Keiner weiß warum. Auch Juan hat sich lange nicht
dafür interessiert. Aber jetzt ist er selber verheiratet und sein Vater stellt
ihm merkwürdige Fragen, warnt ihn, über alle Geheimnisse zu reden. Juan plagen
Ängste, es fühlt sich alles an, als ob mit der Hochzeit, alles zu Ende
gehe.
Es geht aber auch um Juans junge Ehe, und über dieser hängen die Vergangenheit
und die Angst vor der Zukunft.
Juan, und seine Ehefrau Louisa, sind Dolmetscher. Da sind Wörter wichtig, sehr
wichtig. Auch in diesem Roman dreht sich alles um die Wörter. Weniger um die
Geschichte, die wäre ja schnell erzählt.
In einem Wirrwarr von verwirrenden Beziehungen, ist seine zu Louisa die einzig
geradlinige und logische. Da ist sein Vater, 3facher Witwer. Die Frau in
Havanna, die ihren Geliebten zum Mord an seiner kranken Frau animiert. Seine
alte Affäre, ebenfalls Dolmetscherin, 2x geschieden, die sich auf eine perverse
Videokonferenz mit einem Unbekannten einlässt.
Juan, und seine Ehefrau Louisa, sind Dolmetscher. Da sind Wörter wichtig, sehr
wichtig. Auch in diesem Roman dreht sich alles um die Wörter. Weniger um die
Geschichte, die wäre ja schnell erzählt.
Marías baut ein Geflecht aus schlangenartigen Sätzen mit bedeutungsschweren
Aussagen. Es geht nur marginal um den Freitod der jungen Frau. Viel mehr geht es
um Partnerschaften, deren Flüchtigkeit und die Gewalt der Worte, die immer
bleibt.
Der Titel "Mein Herz so weiß" wird Shakespeare- Lesern geläufig sein
und ihnen bestimmt auch verraten, worum es in diesem Buch geht. Um Teilschuld
und die Schuld derer, die die Worte aussprechen.
Juan lässt nichts aus, er beschreibt jede Kleinigkeit. Er kann sich Seitenweise
übe reine verloren-aussehende Frau in Havanna beschäftigen. Es ist daher nicht
immer einfach zu lesen. So viele Gedanken, Beistriche und Sätze in Klammern.
Dennoch ist es packend, mit welcher Überzeugung manche Menschen Ziele
durchsetzen, und glauben, andere könnten das schätzen.
Fazit
mühsam, nichts für Leser von temporeichen Thrillern.
Vorgeschlagen von Diyani Dewasurendra
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veröffentlicht am 16. Februar 2009 2009-02-16 17:39:32