Christian Brück arbeitet für einen südfranzösischen Pharma-Konzern. Seine
Partnerin Tina, die aus den USA stammt, ist zwei Tage vor ihrer geplanten
Hochzeit noch auf Geschäftsreise nach Deutschland unterwegs. Sarah,
Christians Ex, findet es überaus merkwürdig, dass Christian eine Frau heiraten
will, die er erst seit zwei Monaten kennt und von der er rein gar nichts weiß.
Sarah und Tina hatten für kurze Zeit eine Wohnung geteilt, Christian hat Tina
durch Sarah erst kennengelernt. Irgendwo in den USA wird zur gleichen Zeit
mitten in der Nacht Kurt Coblentz alarmiert und zu einem geheimen Auftrag
Richtung Mittelmeer in Bewegung gesetzt. In einem Krankenhaus in Cannes liegt
nach einem Unfall eine junge Frau, die in die Fänge einer Sekte geraten war.
Der Psychologe Luc Cresson wurde von Béas Eltern beauftragt, die junge Frau aus
den Fängen der Sekte "Der neue Morgen" zu befreien. Cresson will dazu
die günstige Gelegenheit nutzen, während Béa im Krankenhaus außerhalb des
Einflusses ihres Sektenführers ist.
Christian erfährt von einer sich unwirsch gebenden Fluggesellschaft, dass Tinas
Flugzeug auf dem Weg nach Norden östlich von Lugano verschwunden ist und das
Wrack ohne einen einzigen Passagier schließlich an der Küste vor Montenegro
aufgetaucht ist. Christian, der beruflich stark unter Druck steht, fliegt sofort
nach Podgorica in Montenegro und trifft auf dem Weg dorthin Rebecca, die Frau
eines hohen NATO-Offiziers, der auch Passagier der verschwundenen Maschine
gewesen ist. Vor Ort haben sämtliche Fernsehteams dieser Welt bereits den
Zugang zur Fundstelle verstopft. Gemeinsam mit der ausgebufften
Kriegsberichterstatterin Sylvia machen sich Christian und Rebecca auf die Spur
der vermissten Passagiere und finden dabei eine Video-Cassette, die kurz vor dem
Absturz der Maschine aufgenommen wurde. Christian und Sylvia sind durch ihre
Neugier ins Kreuzfeuer von Geschäftemachern, mehreren Geheimdiensten und der
montenegrinischen Polizei geraten.
Fazit
Christian, der Typ sentimentaler Weltverbesserer, fällt als Ausländer in
Montenegro vermutlich ebenso auf wie ein Albino auf einer Wiese. Welche
besonderen sportlichen Fähigkeiten der Hirnforscher für sein gefährliches
Abenteuer an der montenegrinischen Felsküste mitbringt, bleibt im Dunkeln.
Ilkka Remes verknüpft in seinem 2001, zwei Jahre nach Ende des Kosovokrieges,
geschriebenen Thriller in extrem kurzen Szenen und mit schnellen Schnitten
undurchsichtige Aktivitäten der USA im ehemaligen Jugoslawien mit den
Machenschaften einer seltsamen Sekte. Die plausible Verbindung seiner
Handlungsebenen gelingt Remes in diesem Thriller nicht. Obwohl mich der
zeitgeschichtliche Hintergrund des Romans durchaus angesprochen hat, halte ich
"Hochzeitsflug" für eins der schwächeren Bücher des finnischen
Erfolgsautors.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 03. Februar 2009 2009-02-03 17:42:19