Im ersten Band der Morland-Trilogie stehen drei jugendliche Helden an einem
Wendepunkt in ihrem Leben.
Tess, die als Baby ausgesetzt wurde, flieht aus dem Waisenhaus Nr. 9. Sie hat
niemals außerhalb der Waisenhausmauern gelebt, kennt nur düstere
Ankündigungen, dass Kinder aus dem Waisenhaus nach ihrer Entlassung schwer
Arbeit finden werden. Gerüchte, dass außerhalb Aufruhr herrschen soll und eine
Arbeiterbewegung mit dem Namen "Armee der Morgenröte" einen Umsturz
plant, sind bis zu Tess ins Waisenhaus gedrungen. Für ein schlecht genährtes
Mädchen ihres Alters kann die clevere Tess erstaunlich hart arbeiten. Sie
findet eine Anstellung in der Kneipe von Phineas Woaster. Als es in der
Gaststube zu einer Auseinandersetzung kommt, verteidigt Tess sich nicht nur
selbst, sondern tötet den Angreifer. Der Wirt ist der erste, dem aufgeht, dass
Tess' Fähigkeiten alles andere als normal sind. "Du bist ein
gottverdammter Eskatay!", schreit Phineas seine Kellnerin Tess an. Eskatay
kannte man bisher nur aus Legenden. Sie werden für außerordentlich gefährlich
gehalten, weil jeder einzelne von ihnen über unterschiedliche Fähigkeiten
verfügt und sie deshalb für normale Menschen kaum einzuschätzen ist.
York Urban, der Sohn des Obersten Richters im Staate, hat in einem bürgerlichen
Haushalt wie in einem goldenen Käfig gelebt. Yorks Vater hat selten Zeit für
seinen einzigen Sohn. York wird vom Hauslehrer unterrichtet und hat vermutlich
sein Elternhaus noch nie verlassen, um sich seine Heimatstadt anzusehen. Als
York Zeuge des Mordanschlags an seinem Vater wird, gerät sein geordnetes
Weltbild vom sorgenden, gerechten Staat aus den Fugen. Yorks Lehrer hat von dem
geplanten Aufstand munkeln gehört und möchte den Jungen gern aus der Stadt
fortbringen. Auch York entdeckt, dass er über übersinnliche Fähigkeiten
verfügt. Die Gesetze der Physik gelten nur eingeschränkt für York, er kann
teleportieren. Aus dem Nachlass seines Vaters erfährt der Junge Verblüffendes
über seine Herkunft und erkennt, dass er als Zeuge des Anschlags auf seinen
Vater in höchster Gefahr schwebt.
Hakon arbeitet als Illusionskünstler in Boleslavs Wanderzirkus. Die Artisten
des Wanderzirkus sind durch die ausufernde und willkürlich arbeitende
Bürokratie in diesen unruhigen Zeiten in ihrer Existenz gefährdet. Hakon
konnte schon immer Gedanken lesen, doch nun muss er feststellen, dass seine
Fähigkeiten sich verändert haben. Die Gedankenleserei ist inzwischen kein
harmloses Späßchen mehr. Seine Macht, die er mit der Beeinflussung von anderen
Menschen ausüben kann, empfindet Hakon zunehmend als Last. Als Hakon auf einen
Mann trifft, der die Kräfte des Jungen nicht nur erkennen sondern sie abblocken
kann, hört der Zirkuskünstler zum ersten Mal davon, dass auch andere Menschen
außergewöhnliche Kräfte einsetzen. Sie alle sind Eskatay.
Der Ermittler Hagen Lennart wird Hals über Kopf befördert und direkt vom
Innenminister mit der Aufklärung einer Reihe verdächtiger Selbstmorde
beauftragt. Lennart hält sich in dieser Angelegenheit für ein Bauernopfer und
ist überzeugt davon, dass das Ministerium für Innere Sicherheit gar nicht
daran denkt, aufzuklären, ob es sich überhaupt um Selbstmorde handelt.
Peter Schwindt spannt seine Leser kräftig auf die Folter, ehe er verrät, was
die Erlebnisse der drei magisch begabten Jugendlichen, der drohende Umsturz und
vergangene Ereignisse jenseits des Polarkreises in Morland und seiner Hauptstadt
Morvangar miteinander zu tun haben. Der Autor hat für die Abenteuer, die in
zwei weiteren Bänden auf seine drei Gefährten warten, die glaubwürdige
Kulisse eines Landes in einer Wirtschaftskrise geschaffen. Die Krise, vermutlich
durch Rohstoffmangel ausgelöst, wird zur Krise der gesamten Gesellschaft.
Boleslav und seine Artisten sind die ersten, die durch unbewiesene
Verdächtigungen in einem Klima des Misstrauens zu Sündenböcken werden.
Band 2:
Morland. Die Blume
des Bösen
Band 3:
Morland. Das
Vermächtnis der Magier