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Adolph von Knigge: Über Freimaurer, Illuminaten und echte Freunde der Wahrheit

Über Freimaurer, Illuminaten und echte Freunde der Wahrheit

von Adolph von Knigge
Verlag: Marix-Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Philosophie
ISBN-13 978-3-86539-161-2

Preis: 10,80 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. November 2024]
Adolph Freiherr Knigge (1752-1796) ist hauptsächlich bekannt für sein 1788 erschienenes Werk "Über den Umgang mit Menschen". Kaum bekannt hingegen ist, daß er eine bedeutende Person im Geheimbundwesen seiner Zeit war. Okkulte Gesellschaften sprossen zu Lebzeiten Knigges und infolge der französischen Revolution zahlreich aus dem Boden. Ihre Absicht und diejenige entsprechender Schriften, so etwa einst auch die Schriften der H.P. Blavatzky, beabsichtigten zu zeigen, daß die Natur nicht ein zufälliges Zusammentreffen von Atomen ist, und, dem Menschen seinen richtigen Platz im Weltenplan zuzuweisen. Sie wollten zeigen, daß die Wissenschaft moderner Zivilisation niemals der okkulten Seite der Natur nahe gekommen ist.

Als Gründer eines Freundschaftsordens, Mitglied eines Studentenordens, mehrerer Freimaurerlogen und des legendären Illuminatenordens war Knigge nun an den wichtigen einschlägigen Bewegungen seiner Zeit beteiligt. Im Jahre 1788 schrieb Knigge in seinem bekanntesten Werk "Über den Umgang mit Menschen": "Unter die mancherlei schädlichen und unschädlichen Spielwerke, mit welchen sich unser philosophisches Jahrhundert beschäftigt, gehört auch die Menge geheimer Verbindungen und Orden verschiedner Art." Er wußte, was er sagen wollte, denn sein Leben war geprägt davon. Sein Vater, Philipp Carl Freiherr von Knigge, war einer der ersten deutschen Freimaurer. Bereits 1744, während seines Studiums in Halle, ist er dort im Alter von 21 Jahren zusammen mit seinem Hofmeister der 1743 gegründeten Loge "Zu den drei Schlüsseln" beigetreten. Knigge schreibt also über seine Erfahrungen im vorliegenden Buch, so etwa im Text "Philos endliche Erklärung", der als seine "Geheimbundautobiographie" gelesen werden kann.

Er hatte nach kurzer Zeit aber mit dem Geheimbundwesen abgeschlossen. Das vorliegende Buch enthält drei zentrale Texte Knigges dazu: "Beytrag zur neuesten Geschichte des Freymaurerordens in neun Gesprächen mit Erlaubnis meiner Obern herausgegeben (1786)", "Philos endliche Erklärung und Antwort auf verschiedene Anforderungen und Fragen, die an ihn ergangen, seine Verbindung mit dem Orden der Illuminaten betreffend (1788)", "Manifest einer nicht geheimen, sondern sehr öffentlichen Verbindung echter Freunde der Wahrheit, Rechtschaffenheit und bürgerlichen Ordnung (1795)". Auch öffentlich gemacht hat Knigge seine Absage an die Freimaurerei und andere Geheimbünde deutlich. Ausdrücklich geschah dies in "Über den Umgang mit Menschen", das ein eigenes Kapitel "Über geheime Verbindungen und den Umgang mit den Mitgliedern derselben" enthält. Dort steht zu lesen: "Ich habe mich lange genug mit diesen Dingen beschäftigt, um aus Erfahrung reden und jeden jungen Mann, dem seine Zeit lieb ist, abraten zu können, sich in irgendeine geheime Gesellschaft, sie möge Namen haben, wie sie wolle, aufnehmen zu lassen."
Fazit
Die vorliegenden Texte enthalten also die ausführliche Darlegung von Knigges Gedanken, welche schließlich zu seiner Absage an das Logenwesen in seinem sonst bekannten Hauptwerk führten. Damit füllt das vorliegende Buch eine Lücke, denn es stellt dar, welchen Weg Knigge zurücklegte, um zu seinen Erkenntnissen zu gelangen und es liest sich also gut komplementär zum "Umgang mit Menschen". Welchen Zweck ein Orden eigentlich haben sollte, beschreibt der Autor immer wieder. Aber diesem Zweck werden die Bünde offenbar Knigge nicht mehr gerecht. Ziele seien: "Allgemeine Aufklärung zu befördern; sich untereinander zu schützen, beizustehen und im bürgerlichen Leben jedes Mitglied nach Verdienst und Fähigkeit emporzuheben." Knigge aber, der an der Erfüllung dieser Ziele zweifelte, glaubte - und dafür sprechen viele Zeilen des Buches - daß kein Geistes-Despotismus Wurzel fassen dürfe und kein vorsätzlicher Betrüger das Volk verführen dürfe. Leider aber entwickelte sich die Geschichte oft nicht derart. Knigge hielt dafür die Augen offen und entfernte sich wahrscheinlich gerade dadurch vom Geheimbundwesen.
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Vorgeschlagen von Daniel Bigalke [Profil]
veröffentlicht am 24. Januar 2009

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