Lieutenant Donal Riordan ist Polizist in der Stadt Tristopolis im Jahre 6604.
Wer mit dem Stadtnamen nichts anfangen kann, der ist mit der restlichen Stadt
und der übrigen Welt ziemlich überfordert. Oder er schafft es, sich einzulesen
und die Welt so zu nehmen, wie sie John Meanny Stück für Stück vorstellt. Es
beginnt damit, dass Lieutenant Donal Riordan das Polizeipräsidum aufsucht. Die
Wächter des Präsidiums sind riesige Wölfe, die Namen wie FenSieben und
ähnliches tragen. Der Empfangschef ist Eduardo, ein Wesen das nicht nur am
Schalter sitzt und dessen Oberkörper eindeutig menschlich ist. Der Rest des
Wesen ist der Schalterbereich. Oder gar der Aufzug. Ein Geist namens Gerti ist
es, der die Benutzer des Fahrstuhls nach oben oder unten befördert. Endlich
beim Commisioner Aarhenius Vilnar angekommen, erhält er den Auftrag die
berühmte Diva Maria daLivnovas zu schützen. Die berühmte Opernsängerin kommt
in die Stadt und wird hier auftreten. Hintergrund sind Morde und Knochenraub an
anderen Künstlern. Die Betonung liegt auf Knochenraub. Denn die Knochen sind
es, die mit ihrer Kraft dazu genutzt werden Energie für die Stadt Tristopolis
zu liefern. Und die Künstlerknochen sind noch etwas ganz besonderes.
Um es kurz zu machen, Lieutnant Donal Riordan vermasselt den Job. Die Diva wird
ermordet, Donal wird schwer verletzt. Noch im Krankenhaus wird er von einer
Spezialeinheit angeworben, die den Mord an der Diva und ähnlich gelagerte Morde
aufklären soll. Eine Verschwörung über zwei Kontinente hinweg scheint im Gang
zu sein. Und Donal verliebt sich in seine untote Chefin Laura Steel.
Was jetzt folgt ist eine Verschwörungstheorie reinsten Wasserrs. Laura und
ihre Truppe, ergänzt durch Donal, ist auf der Suche nach Hinweisen und
Antworten auf eine unmenge Fragen und muss bald feststellen, dass innerhalb der
Polizei ein Leck ist und der 'Schwarze Zirkel' irgendwie einen Schritt voraus zu
sein scheint. Das Sondereinsatzkommando mit seinen seltsamen Mitgliedern, dem
Freigeist Xalia, Harald Hammerfest mit seinem Knochenmotorrad und die anderen
sind sehr seltsam. Nichts desto trotz sind sie aber auch hochinteressant. John
Meanny nimmt uns mit auf eine Reise in eine überraschende Welt. Diese Welt ist
ungewöhnlich und schier unmöglich. Hexen Magier und ähnliches gibt es da
genau so wie Untote, Riesenwölfe und Feen. Was wir an modernen Geräten kennen,
wird in dieser welt von Geistern und Feen und anderen übernommen. Vor allem im
Bereich der Medizin, wo Feen die Aufgabe von Überwachungsgeräten übernehmen.
Ich glaube John Meanny wird nächstes Jahr bei der Vergabe des
Kurd-Laßwitz-Preises eine grosse Rolle spielen. Und das schöne, das Ende ist
offen, es kann noch eine Fortsetzung geben.
Fazit
Um es einmal deutlich zu sagen, weil die Zeichner immer ein wenig hinten runter
fallen bei Besprechungen: Das Titelbild, gezeichnet von Franz Vohwinkel,
entspricht ganz der Stimmung des Buches und ist hervorragend gelungen. Ich kenne
den Zeichner nur von seinen Titelbildern für Battletech und Mechwarrior, die
sehr gut gelungen waren. Mit diesem 'artfremden' Bild zeigt er, dass er auch
anderes zeichnen kann. Der Titel Tristopolis mag zwar gut erscheinen, doch mit
Knochengesang, wie im Original, wäre es wesentlich treffender bezeichnet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 23. Januar 2009 2009-01-23 16:14:47