Vier Clans wild lebender Katzen teilten sich einmal ein Revier von der Größe
eines Bauernhofes. Das Lager des SchattenClans wird von der Straße, dem
Donnerweg, abgegrenzt, der WindClan durchstreifte das Gebiet nördlich des
Wasserfalls, der FlußClan beansprucht den Bereich zwischen alter Gärtnerei und
Fluss und der DonnerClan lagert am Waldrand in der Nähe der Sandkuhle. Kurz vor
Einbruch des Winters dringen Zweibeiner ins Katzenrevier ein, indem sie in der
Nähe des Flusses siedeln und fischen. Zweibeiner haben Hunde, die die Ruhe im
Revier stören und so den Jagderfolg der Katzen gefährden. Das Nahrungsangebot,
im Winter ohnehin sehr knapp, reicht nun nicht mehr für alle Clans und ein
erbitterter Kampf um Reviergrenzen bricht zwischen DonnerClan und SchattenClan
aus. Im Mittelpunkt der kätzischen Erlebnisse steht Feuerherz, ein Hauskater,
der vom DonnerClan in
In die
Wildnis als Krieger angeworben und ausgebildet wurde. Hauskatzen stehen auf
der untersten Stufe der Katzenhierarchie; denn sie sind nicht in den Clan hinein
geboren. Sehr treffend geschildert ist die strenge Hierarchie des Rudellebens.
Ein Rudel besteht aus zwei Anführern und einer Reihe von Mentoren, die die
jungen Katzen und Kater zu Katzen-Kriegern ausbilden. Treue zum Clan,
Kriegerehre, Fürsorge für alle Clanmitglieder und ständige soziale Kontrolle
prägen den Katzenalltag im Revier. Natürlich wird gepetzt und genörgelt, was
das Zeug hält. Beim DonnerClan behandelt die betagte Heilerin Gelbzahn
Verletzungen und Krankheiten. Sie verordnet streng riechende Kräuter, befiehlt
Bettruhe und zieht sich so manches Mal den Groll ehrgeiziger junger Krieger zu,
die einfach keine Zeit haben, verletzt zu sein. Krieger Graustreif wandelt im
Grenzgebiet seines Clans auf Freiersfüßen und lernt eine junge Kätzin aus
einem anderen Clan kennen. Welche böse Folgen diese Beziehung für seinen
DonnerClan haben wird, kann Graustreif sich in seinen kühnsten Träumen nicht
vorstellen.
Zunächst ist man verblüfft, wie groß dass Revier der vier Clans in der
Vorstellung der Katzen wirkt und wie klein das auf einer Karte dargestellte
Gebiet nach menschlichen Maßstäben ist. Auf dem beiliegenden Lesezeichen sind
die wichtigen Merkmale der Clans zusammengefasst: exzellente Jäger und
furchtlose Kämpfer versammelt der DonnerClan, der FlussClan ist auf einen
fischreichen Fluss angewiesen. SchattenClan-Krieger brennen darauf, ihr Revier
zu vergrößern, während die WindClan-Katzen geduldig in einem kargen
Territorium überdauern. Unsere Milchstrasse steht bei den Katzenkriegern für
den SternenClan, ihre Ahnen oder auch ihr Schicksal. Der zweite Band der
Katzentrilogie wird stark durch Dialoge zwischen den Katzen geprägt, Ansprachen
werden gehalten, Befehle gebellt. Ruhigere Phasen, in denen man das
Katzenverhalten beobachten und eigene Schlüsse daraus ziehen kann, gibt es im
Buch selten. Die tierischen Sinne Gehör, Geruch, Instinkt und die
Körpersprache der Katzen mit Fell, Haltung, Gesichtsausdruck, Einsatz des
Schwanzes spielen nur eine geringe Rolle. Auch in der Wortwahl lehnt sich die
Geschichte stark an menschliche Gewohnheiten an, die Katzen haben einen Mund,
mit dem sie essen. Mitfühlende Leser müssen mit Kämpfen rechnen, bei denen
die Haare fliegen, mit Krankheit und Tod unter den Clan-Mitgliedern.
Band 3:
Geheimnis des Waldes
Fazit
Die Warrior Cats Trilogie wurde offensichtlich schon für den Verbund aus Buch,
Hörbuch und Film geschrieben, die reine Romanhandlung leidet unter dieser
Tatsache. Warrior Cats kann dennoch als spannender Fantasyroman für die ganze
Familie empfohlen werden.
Vorgeschlagen von Helga Buss
[Profil]
veröffentlicht am 23. Januar 2009 2009-01-23 08:57:58