Wenn es um das Thema Wissenschaftsthriller geht, werden Douglas Preston und
Lincoln Child in einem Atemzug mit Michael Crichton genannt - verständlich.
Denn "Ice Ship" ist bereits der sechste Roman des Autorenduos, deren
gemeinsame Karriere 1995 mit dem Weltbestseller "Das Relikt" begann
und sich zuletzt mit den Erfolgen "Riptide" und
"Thunderhead" fortsetzte.
Um es vorweg zu nehmen: Fans des Autorenduos werden auch diesmal nicht
enttäuscht. Im Mittelpunkt von "Ice Ship" steht ein Riesenmeteorit,
der auf einer verlassenen Insel im südlichen Eismeer liegt. Dieser Meteorit
soll Prunkstück eines neuen Museums werden, dass der Milliarden schwere Sammler
Palmer Lloyd in New York errichten will. Er stellt eine Expedition zusammen und
mit dem für diesen Zweck ausgerüsteten Ice Ship begibt man sich auf die Suche.
Doch nicht nur die Bergung des Meteoriten stellt das Team vor immer neue
Herausforderungen, sondern auch Naturgewalten sowie ein Zerstörer der
chilenischen Marine machen das gesamte Unternehmen zu einem
Himmelfahrtskommando.
Wie gewohnt bei Preston & Child liest sich der Roman flüssig und ist durchweg
spannend. Wie immer hat man das Gefühl ein Drehbuch zu einem Hollywoodfilm zu
lesen - und wie immer hat man leider auch dieses Mal das Gefühl, dass die Logik
dabei etwas auf der Strecke geblieben ist. Denn es ist schon sehr erstaunlich,
in welch' kurzer Zeit das Expeditionsteam den im Roman beschriebenen Stollen zur
Bergung des Meteoriten ausgehoben haben soll. Dies und ein paar andere
Ungereimtheiten verhindern eine noch bessere Wertung.
Fazit
Trotz der kleinen Logikabstriche ist "Ice Ship" ein spannender
Abenteuerroman, dessen Kauf sich auf jeden Fall lohnt. Alleine die Verfolgung
des Expeditionsteams durch den Zerstörer der chilenischen Marine ist absolut
lesenswert und entschädigt für ein paar Ungereimtheiten.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 03. April 2003 2003-04-03 20:09:36