In der Reihe Zürcher Filmstudien erschien mit der Nummer 16 der vorliegende
Band, der sich ausschliesslich mit dem Science Fiction Film auseinander setzt.
Simon Spiegel, dessen Buch als Dissertation angenommen wurde, versucht sich in
einer Begriffsbestimmung des SF-Films. Dabei nimmt er als Grundlage das Werk von
Todorov. Um mit der Dissertation zurecht zu kommen, sollte man also spätestens
ab dem Moment mit Todorov Bekanntheit geschlossen haben, wo es darum geht, sich
der Science Fiction auf drei Arten zu nähern. Das wäre bereits ab Seite 17 der
Fall. Bei mir war das nicht de Fall, daher erschloss sich mir so einiges nicht.
Das heisst aber nicht, dass das Buch nicht lesenswert wäre. Das Problem ist nur
erst einmal zu lösen, indem wir fragen, für wen das Buch gedacht ist. Als
Dissertation, wie bereits zweimal erwähnt, ist es sicherlich gut geschrieben.
Soll es jedoch als ein Werk dienen, den Normalbürger anzusprechen, hat es sein
Ziel verfehlt. Eine kleine Fussnotenverliebtheit lässt sich nicht leugnen,
diese hätte man ohne Probleme im Text selbst unterbringen können, indem man
diesen Text nur etwas umgeschrieben hätte. Zudem ist der Text Fremdwortlastig.
Ohne Lexikon geht da nichts. Und zum Schluss, Zitate werden häufig gebracht,
aber eine Übersetzung unterlassen. Bei Lesern, die der hauptsächlich
verwendeten englischen Sprache nicht so mächtig sind, entstehen
Verständnisfragen, weil falsch übersetzt wird. Dafür gibt es einen kleinen
Bonus. Es findet sich eine DVD mit Bildbeispielen (natürlich in englisch) am
Ende des Buches. Simon Spiegel macht sich mit seinem Buch sehr viel Mühe. Es
wurde sogar vom Altmeister des deutschen Zukunftsromans, Wolfgang Jeschke,
inhaltlich durchgesehen. Damit ist sicher gestellt, dass der Leser dieses Buches
fachlich richtig informiert wird. Es gibt noch ein paar Punkte mehr
anzusprechen, doch dies möchte ich hier nicht. Es gibt wenig Material über die
Science Fiction, ob über Filme, Bücher oder Comics, die wirklich lesenswert
sind.
Fazit
Hat man sich erst einmal mit der extrem wissenschaftlichen Sicht abgefunden, ist
das Buch zwar nicht unterhaltsam, aber es vermittelt Wissen. Und das ist das
Ziel einer Dissertation. Wissen sammeln, zusammenstellen, bündeln und
vermitteln. Aus diesem Grund ist das Buch ein deutliches Plus für Leser und
Filmgänger. Ob das Fazit jedoch mit der eigenen Meinung übereinstimmt ist eine
andere Sache. Ich denke, hier kann man mit dem Autoren diskutieren.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 20. Januar 2009 2009-01-20 07:10:14