Es beginnt alles mit einem Überfall in einer Tiefgarage. Michael Petersen,
berühmter Biochemiker wird in der Firmeneigenen Tiefgarage überfallen, als er
den Schlüssel in der Hand, sein Auto öffnet. Sekunden später wird er nieder
gestochen und kann sich in sein Auto flüchten, muss aber feststellen dass Handy
und Autoschlüssel in seiner Aktentasche ausserhalb des Autos sind.
Seite 5: "Petersen öffnete die Fahrertür."
Seite 9, letzter Absatz: "Petersens Autoschlüssel......befanden sich in
der Aktentasche..."
Wenn ich solche Fehler lese, kann ich sicher sein, dass mir weitere Fehler
dieser Art begegnen werden.
Es stellt sich dabei heraus, dass der Wissenschaftler versuchte, Genmaterial
von Pflanzen zu verändern. Sie sollen gezielt als Überträger von Krankheiten
eingesetzt werden. Das Ergebnis dieser Behandlung ist eine gefährliche und
tödliche Waffe, die als solche gar nicht erkannt wird. (Dabei kann ich mir gut
vorstellen, dass dies tatsächlich ein Projekt der CIA war, bei der Rip Gerber
einmal beschäftigt war). Es folgt eine Umblendung in den südamerikanischen
Dschungel, wo verschiedene Menschen unterwegs sind. Zwei Touristinnen werden
Opfer einer riesigen Venus-Fliegen-Falle. Man findet ein Fahrzeug der ChemGen
mit zwei Leichen und jeder Menge Ampullen und es gibt dort noch ein
Forschungslabor von ChemGen. Auf der Fahrt zum Flughafen wird die
Wissenschaftlerin Susan Plotkin fast von einer Schlingpflanze erwürgt, die sie
gemeinsam mit ihrem Kollegen Ben Maxwell aus dem Urwald heraus holte. Sie
erschiesst die Pflanze indem sie in die Blüte schiesst und wundert sich, warum
die Pflanze nicht stirbt (wo soll denn das Gehirn einer Pflanze sitzen?). Mit
einem Pistolenschuss wird der Jeep zur Explosion gebracht. Die Pflanze stirbt.
Die beiden Wissenschaftler untersuchen die Mutationen, die eindeutig durch den
Menschen verursacht wurden. Ausgerechnet ihre eigene Firma steckt dahinter und
das Leben der beiden ist plötzlich keinen Pfifferling mehr Wert. Weiter geht es
mit anderen Handlungssträngen. Vor allem mit Ben Maxwell, der sein Verhältnis
zu seinem Sohn in die Reihe bringen will. Der ach so arme Kerl wurde von seiner
Frau bei seiner Scheidung von einem windigen Anwalt (hatte er keinen?) um Haus
und Hof gebracht und muss horrende Unterhaltssummen zahlen.
Fazit
Der Roman ist typisch amerikanisch. Wie in jedem schlechten Actionfilm
explodieren Autos, fliegen Motorräder durch die Luft und Kinder können
Hubschrauber fliegen, weil er das auf seiner Computerconsole konnte. (Ich sass
als Co-Pilot in einer Bell UH-D. Glaubt mir, das Ding fliegt kein 14jähriger).
Genmanipulation ist ein gefährliches Mittel, mit dem man Pflanzen verändern
kann. Mit der neuen Saat von Mais, der eben genmaipuliert ist und von einer
Monopolgesellschaft aus Kanada vertrieben wird, ist genau das im Gang. Das Thema
kann nicht aktueller sein. In diesem Roman wehrt sich nicht der Mensch gegen die
Veränderungen, sondern die Pflanzen selbst. Rip Gerber beschreibt die
Möglichkeit, wie sich die Pflanzen mit ungesteuerten Veränderungen gegen den
Menschen wehren. Die Natur als Gegner des Menschen, gleichzeitig ein Gegner, der
mächtiger sein kann als der Mensch es je wahr. Die Überlebenschance eines
Menschen in dieser Welt ist gleich Null.
Rip Gerber ( von dem ich erst annahm sein Name wäre ein Pseudonym und bedeutet
rest in peace) schreibt einen spannenden Actionroman. Lassen wir mal alle
logischen Fehler beiseite und davon gibt es mehr als nur reichlich, bleibt ein
Unterhaltungsroman übrig, der als Drehbuch für einen der vielen B-Movies
herhalten kann. Ohne viel nachzudenken ist der Roman ein gelungenes Werk. Nur
bitte nicht nachdenken
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 20. Januar 2009 2009-01-20 07:04:17